- Dieses Thema hat 3 Antworten und 3 Teilnehmer, und wurde zuletzt aktualisiert vor 10 Jahren, 11 Monaten von spastonaut.
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9. Mai 2013 um 12:17 Uhr #8414
Hallo,
auf Grund offensichtlicher Unfähigkeit der Mediziner wende ich mich an Leidensgenossen, vielleicht könnt Ihr uns mit einem Rat zur Seite stehen.
Unser Sohn, 19 Monate alt, leidet seit mehr als einem Jahr an starker Neurodermitis. Dazu kommen Allergien gegen Eiklar und Milcheiweiße.
Wir haben die schwierige Situation halbwegs im Griff – abgesehen von eigentlich jedem Morgen.
Sobald unser Sohn wach wird, hat er einen starken Juckreiz, vor allem im Bereich Brust/ Hals/ Nacken. Dies ist aber noch ok, bis der Punkt kommt, an dem er eingecremt wird. Sobald die Creme(s) eingezogen sind, ist unser Sohn nicht mehr zu bremsen und schält sich regelrecht die Haut runter. Die Haut reagiert mit Pocken, später nässt sie, teilweise ist es blutig.
Ist der vormittag erreicht, nimmt dieses Verhalten ab, ab mittags ist alles ok.
Was uns wahnsinnig macht: dieses Verhalten scheint unabhängig von den verwendeten Cremes zu sein.
Aktuell bekommt er Dermatop Basiscreme/-salbe, dazu Zinkcremes wo nötig. An Handrücken und Kniekehlen benutzen wir langfristig, aber nur alle 14Tage eine kortisonhaltige Dermatop Creme. Die letzten beiden Tage haben wir am Nacken/ Halsbereich mal die SanaVita Neutrale Lotion benutzt (ohne Urea), die Haut wurde deutlich besser, das Verhalten aber schlimmer.
Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht? Wie habt ihr dies in den Griff bekommen? Könnte es psychischer Natur sein (denn die Haut am Nacken/ Hals ist eigentlich garnicht sooo schlecht…kleiner Bruder seit wenigen Wochen…)
Wir wären für jeden Tipp dankbar.Grüße
spastonaut20. Mai 2013 um 17:56 Uhr #47053Meine Heilpraktikerin hat mich auch gefragt, wann der Juckreiz am schlimmsten ist bzw. ob ich z.B. Nachts davon aufwache. Sie sagt, der Körper hat einen bestimmten täglichen Rhythmus, in dem die verschiedenen Organe jeweils eine Zeit lang vermehrt arbeiten (bei mir z.B. zwischen 2-3 Uhr Nachts die Leber). Demnach hängt täglicher Juckreiz zur selben Zeit also u.a. mit einem Problem des jeweiligen Organs zusammen.
Von mir selbst kann ich außerdem sagen: Wenn ich morgens aufwache, ist die Haut meist trocken und schuppig. Das irritiert natürlich, ist bei mir aber kein echter Juckreiz. Führt aber auch dazu, dass ich erstmal knibbel (und das führt dann evtl. zu Juckreiz…) Wenn ich mich dann eincreme brennt es natürlich. Und an den Stellen, wo ich vorher nicht viel geknibbelt habe, merke ich wie die Creme die Schuppen weich werden lässt und löst und muss die dann einfach abkratzen.
Alternativ würde ich die Cremes / Salben noch einmal hinsichtlich der Verträglichkeit überdenken… ich komme z.B. mit allem was irgendwie Paraffin / Vaselin enthält überhaupt nicht klar.
20. Mai 2013 um 18:12 Uhr #47052Wie sehen die Pocken denn aus? Irgendwie klingt das schon sehr nach einer Allergie auf Salbeninhaltsstoffe.
Wie ist es abends beim Eincremen? Habt ihr da ein ähnliches Problem oder bleibt das aus?Cremt ihn doch morgens einfach mal nicht ein und schaut was dabei rauskommt. Das Cremen könnt ihr ja später am Tag nachholen.
Gerade morgens ist die Nebennierenrinde am aktivsten, wodurch die korpereigene Cortisonproduktion am stärksten ist. Daher sollte der Körper gerade dann weniger reagieren. Die Kortisonproduktion lässt sich früh morgens durch kaltes Wasser (kurzes abduschen/abwaschen, wenigstens die Beine) steigern, falls ihn das nicht zu sehr abschreckt, könntet ihr es mal versuchen. Das kalte Wasser lenkt zudem kurz vom Juckreiz ab. Aber wenn er einen Horror davor hat, ist es sicherlich kontraproduktiv.
Psychische Ursachen… Naja, das Brüderchen hat er ja nicht nur morgens 😉
2. Juni 2013 um 14:50 Uhr #47054Hallo,
erstmal vielen Dank für die wirklich umfangreichen Antworten!
Und sorry für sie späte Rückmeldung, wollte erst die aktuelle Entwicklung abwarten:Stand:
wir haben einen weiteren Arzt aufgesucht, dieser scheint aber diesmal Ahnung von der Materie zu haben.
Er diagnostizierte – neben der “normalen” Neuro” – eine “Head-Neck-Shoulder Neurodermitis/ Dermatitis”.
Verstärkende Faktoren sind Kopfschwitzen (tut er) sowie etwas längere Haare: die Haare würden mechanisch reizen, das Kind kratzt und in die offenen Stellen gelangen über die (unweigerlich mit Schweiß “getränkten”) Haare Keime in die Haut, über die Zeit wird es zur genannten Problemstelle.
Abhilfe:
– Haare im Nackenbereich und an den Ohren kürzen (noch nicht passiert…)
– gering dosiertes Kortison in Intervalltherapie (er sprach von 6fach weniger als in unserer bisherigen Kortisoncreme Dermatop)
– angerührte PflegecremeBisher durchschlagender Erfolg. Die Haare werden demnächst auch noch moderat gekürzt, wir hoffen damit der Situation Herr zu werden.
Ich werde mich später nochmal melden und den Langzeiteffekt beschreiben!
Grüße
spastonaut -
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