- Dieses Thema hat 20 Antworten sowie 5 Teilnehmer und wurde zuletzt vor vor 12 Jahren von
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hallo liebe forumgemeinde!
ich, 20 jahre jung, lehramtsstudentin und bürgerin der tollen stadt hannover leide mit euch!
seit meinem 6. lebensjahr begleitet mich nun schon der mehr als treue gefährte mit dem namen neurodermitis. freunde sind wir trotzdem noch nicht geworden….wie alles angefangen hat, weiss ich nicht mehr. ich war damals noch so jung und verstand die welt nicht mehr als es plötzlich überall angefangen hat zu jucken und zu brennen. meine eltern waren damals sehr unaufgeklärt was diese krankheit betrifft und so schleppten sie mich zum kinderarzt der dann eine neurodermitis diagnostizierte. mir sagte man immer, dass der auslöser eine nahrungsmittelunverträglichkeit sei. aus unterschiedlichen gründen zweifel ich mittlerweile aber an dieser behauptung.
zu kindszeiten war der verlauf meiner nd allerdings recht mild. immermal wieder hatte ich schwere schübe, die sich aber gut behandeln ließen. alles in allem war ich weitgehend beschwerdefrei.
seit einigen jahren allerdings hat sich meine haut (bzw. mein körper) der krankheit gebeugt und es wird immer schwieriger das problem in den griff zu bekommen. nach einigen tests und kuraufenthalten wurde festgestellt, dass ich nun doch keine lebensmittelunverträglichkeit habe bzw. das diese nicht eindeutig festgestellt werden kann. letztendlich stellt jeder (fach)arzt seine eingene diagnose und je mehr unterschiedliche und teilweise wiedersprüchliche aussagen ich zu hören bekomme, desto mehr verzweifle ich. ärztemeinungen nehme ich dehalb nurnoch kritisch unter die lupe und alles und jedem naiv glauben schenken tu ich nicht mehr.
die auslöser glaube ich zu kennen, denn bei mir hat sich in den letzen jahren einiges geändert. das meiste zum negativen und psychisch gehts mir garnicht gut. letzes jahr steckte ich mitten in einem burnout und das gerade mal mit 19!
falls es jemanden interessiert, erzähle ich genauer worum es ging, aber vorerst will ich niemanden damit nerven.momentan stecke ich in einem schub, der mich nun schon seit einem halben jahr begleitet. manchmal mit bergauf-phasen, aber meistens eher nicht. da dies nun die heftigste reaktion meines körpers ist die ich je erlebt habe, bin ich auf der suche nach einem weg, der mir etwas linerung verschafft. zurzeit habe ich nämlich keine kraft mehr das haus zu verlassen geschweige denn mich überhaupt in rausgeh-klamotten zu werfen. jede bewegung tut weh, jeder hautkontakt schmerzt.
ich hab mich nun hier angemeldet um mich mit euch auszutauschen, rat zu finden und anderen dabei zu helfen welchen zu finden.
ein freundliches „Hallo“ an alle und auf das es und morgen besser geht!
Hallo und Herzlich Willkommen!
Zuerst mal: Du nervst hier bestimmt niemanden! Manche Erfahrungen muss man anderen Mitteilen, um sie überhaupt reflektieren und verarbeiten zu können. Die Kontaktaufnahme per Internet ist sehr karg, wenn man sich gegenseitig unterstützen will kann es hilfreich sein, etwas über das Leben der anderen zu wissen. Für eine Unterstützung bei Krankheiten, die über lapidare Ratschläge hinausgehen soll, ist das sogar sehr wichtig.
Kritik ist jedoch auch hier sehr wichtig. 😉Dann stelle ich einfach mal ein paar Fragen, die uns bestimmt weiterhelfen:
Wie sieht denn deine Behandlung zur Zeit aus? Was hast du alles ausprobiert? Kannst du neben psychischen Einflüssen konkretere Auslöser für Verschlimmerungen festmachen oder hast du Verdachtsmomente?
Belastet dich die aktuelle Lebenssituation (Studium, Wohnsituation usw.)? Welche Hobbies pflegst du (oder würdest du pflegen wollen) bzw. wie entspannst du dich?
Wurde der Born-Out therapiert?Hier im Forum findest du unterschiedlichste Ideen und Anregungen. Jeder Mensch ist anders und manches passt überhaupt nicht zu einem – da hilft das Bauchgefühl wohl am Besten, Ideen zu filtern, die zur Person, zum eigenen Körper und zur Lebensweise passen. Die Informationsmasse verringert die Übersichtlichkeit, daher wirst du überall auch konkrete Empfehlungen erhalten. Auch hierbei ist sicherlich deine Intuition gefragt.
Liebe Grüße
Rebekkadanke rebekka für deine antwort.
also erstmal: ich dachte eigentlich immer, ich hätte meine nd im griff und das war auch immer so. seitdem es immer schlimmer geworden ist weiss ich garnicht mehr was los ist. was mir aufgefallen ist, ist dass ich auf hitze und kälte empfindlich reagiere. beides ist nicht gut. das es was mit nahrungsmitteln o.ä. zutun hat, glaube ich nicht, ich kann keine verschlimmerungen feststellen. hab mal so ne ausschlussdiät gemacht um zu sehen ob sich was tut aber es ist nichts nennenswertes dabei rausgekommen. momentan ist auf jeden fall stress der auslöser, denn immer wenn ich mich unwohl fühle, fange ich an zu kratzen. das ist aber bei (fast) jedem neurodermitiker so.
dieser schub kommt defenitiv von der momentanen situation. meine psychischen probleme reichen bis in meine kindheit rein, ich war immer sehr verschlossen und hab alles mit mir selbst ausgemacht. genauer formulieren kann ich das leider noch nicht, weil ich selbst nicht genau weiss was in meinem kopf vorgeht. dieser burnout hatte einen konkreten auslöser. meine eltern haben sich getrennt und ich bin 2 jahre lang von meinen eltern immer nur hin und her geschoben worden. irgendwann ist meine mutter weggezogen und ich blieb bei meinem vater. er traf eine neue frau und kurzerhand hat diese hexe(tschuldigung) ihm den kopf gewaschen. er hat mich rausgeschmissen, von heute auf morgen und ich stand da. knappe 18 jahre alt, ohne familie, ohne freunde, ohne wohnsitz.
meine psyche war eh schon ziemlich runter und dann musste ich mich dieser für mich scheinbar unüberwindbaren situation stellen. zudem hatte ich gerade mein studium angefangen, welches dann natürlich sehr daruter litt. mein vater wollte die bafög papiere nicht ausfüllen und somit verzögerte sich der antrag um monate und ich stand noch dazu ohne geld da. ich war so ausgelaugt dass ich fast ein jahr lang nichts gemacht habe ausser schafen essen und heulen. ich habe zwar eine wohnung gefunden, mein geldproblem gelöst und einen freund gefunden aber es dauert einfach um wieder klar zu kommen. zudem hatte ich noch echte schuldgefühle, weil ich die ersten zwei semester nichts gemacht habe. wie denn auch, wenn ich nichtmal ein zuhause habe wo ich lernen kann?jetzt gehts es mir einigermaßen besser aber danach kam der schlag, nd-schub und das schon seit 6 monaten. auf mein hoch warte ich noch.
hobbies…. ja hm.. gute frage. ich habe alles vergessen. über meine kindheit weiss ich so gut wie nichts mehr und zu dem ordner der alle spaßigen sachen beinhaltet schein ich den pfad verloren zu haben.
Das Folgende ist keineswegs als Angriff, eher als kleiner Denk-Anstoß gemeint:
Schuldgefühle wegen dem Studium solltest du keinesfalls haben. Der Staat ist verpflichtet, dir deinen Ausbildungsplatz zur Verfügung zu stellen. Du bist jedoch nicht verpflichtet, unter untragbaren Situationen irgendein Soll zu erfüllen. Die Schuld liegt eher bei denem Vater. Beziehung, Gehirnwäsche, etc. hin oder her, man verrät seine Kinder nicht. Das ist auch staatlich geregelt: Rechtlich kannst du ihn auf Unterhalt verklagen, wenn er ihn nicht ableisten kann, zahlt das Land vorraus. Ferner steht alleine dir das Kindergeld zu (sofern du noch Anrecht hast), wenn du nicht bei ihm lebst. Ich hoffe, du hast bezüglich der BaFög-Ansprüche rechtzeitig einen Härtefall beantragt?
Hast du jemals eine Gesprächstherapie hinsichtlich der Psyche in Erwägung gezogen? Ich schätze jeder Arzt würde dir eine Überweisung ausstellen und entsprechende Therapeuten empfehlen. Dann hast du jemanden, der dich dabei anleitet, das alles zu verarbeiten. Gleichzeitig bekommst du eine verständnisvolle aber sehr rationale Gegenperspektive. Dabei geht es darum, sich selbst wiederzufinden, wenn man sich verloren hat.
Viele ND-ler sind irgendwie eigen, oft einsam, dabei immer bemüht, es allen recht zu machen. (Wir denken immer, wir wären nur eine Last und hätten sonst keine Berechtigung, zu leben…?) Das letzte ist irgendwie falsch und erzeugt vielleicht auch die ersteren Eigenschaften. Man muss regelrecht erlernen, einfach mal was nur für sich selbst zu tun. Man muss lernen, nein zu sagen. Man muss sich selbst als Person sehen lernen, die Ansprüche haben darf und soll.
Spaß, was ist das? Hobbies sind Dinge, die man gerne tut, oft, um auch um kurz der Realität zu entfliehen. Diese ändern sich auch ständig. Achte mehr darauf, wann und wobei du dich wohl fühlst…danke, du hast recht mit allem was du gesagt hast. ich habe selbst schon oft nachgedacht und bin zu ähnlichen schlüssen gekommen. aber diesen schritt zu wagen, jemandem zu sagen was mit mir ist, das kann ich einfach nicht. ich weiss, dass das nicht richtig ist, aber in mir sind blockaden die mir einfach nicht erlauben wollen mein inneres nach aussen zu tragen.
ich weiss nicht wieso, vielleicht schäme ich mich für mein problem aber vielleicht will ich es auch einfach nicht aussprechen. mein verstand sagt vertrau dich jemandem an aber mein verstand und mein handelndes ich sind zwei unterschiedliche personen.ich bin keineswegs schwach, eher im gegenteil. meinen weg bin ich immer gegangen, auch wenn er steinig war habe ich immer einen ausweg gefunden.
Es beschäftigt Dich aber sehr stark, wie man merkt… Deine Haut zeigt es Dir zudem sehr deutlich: Die Haut ist das Spiegelbild der Psyche. Dein innerer Konflikt, die Machtlosigkeit Deinem Vater gegenüber und das Gefühl, unfair behandelt worden zu sein, fressen Dich auf…
@Sisal 47441 wrote:
Es beschäftigt Dich aber sehr stark, wie man merkt… Deine Haut zeigt es Dir zudem sehr deutlich: Die Haut ist das Spiegelbild der Psyche. Dein innerer Konflikt, die Machtlosigkeit Deinem Vater gegenüber und das Gefühl, unfair behandelt worden zu sein, fressen Dich auf…
Das ist eine Antwort auf hohem Niveau – wenn man das nicht erlebt hat, was milkieway so alles beschrieben hat.
@Cookie67 47443 wrote:
Das ist eine Antwort auf hohem Niveau – wenn man das nicht erlebt hat, was milkieway so alles beschrieben hat.
Was willst Du mit dieser Antwort zum Ausdruck bringen?!?
Du weißt nicht, was ich erlebt habe!!! Also halt Dich bitte bedeckt…
Ich kann SEHR GUT nachvollziehen, wie es ihr geht – denn ich habe selbst sehr viel Scheiße erlebt, sogar fast genau das gleiche wie sie…
Wenn Du etwas nicht weißt, dann urteile bitte nicht pauschal, ja? Unglaublich…
Na ja, was will ich zum Ausdruck bringen oder soll ich mich doch lieber bedeckt halten?
Stell Dir mal vor, Du gehst zum ersten Mal in eine Uni-Hautklinik und der Prof., der Dir erstmalig drei Minuten Zeit einräumt, steckt Dich gedanklich schnell in die Psycho-Kiste und sagt: na klar Psycho-Typ mit Neuro, da hilft wohl XY.
Ich würde dem Prof. sicherlich viel Kompetenz unterstellen wollen, aber ich würde mich bei einer so schnellen Beurteilung nicht wohlfühlen. Der ein oder andere hier im Forum berichtet von solchen Situationen. Die Frage ist schon, wer hier pauschal urteilt.
naja was ich hier geschrieben habe ist beiweitem nicht alles aber einen roman verfassen wollte ich hier auch nicht.
ich hab nur grob beschrieben wie es so gelaufen ist, aber da waren noch ne menge andere sachen die letzentlich zu meiner momentanen situation geführt haben.
aber das wird jetzt zu viel und ausserdem ist nicht alles entscheidend.
was sisal geagt hat, dass sich das problem etzt auf die haut übertragen hat stimmt ansich schon, denke ich.
allerdings weiss ich nicht ob überhaupt irgendjemand nachvollziehen kann was in meinem kopf vorgeht. aber dieses gefühl…. allein zu sein.. wenn man von allen seiten immer nur enttäuscht worden ist, dann vertraut man niemandem mehr.@milkieway 47452 wrote:
allerdings weiss ich nicht ob überhaupt irgendjemand nachvollziehen kann was in meinem kopf vorgeht. aber dieses gefühl…. allein zu sein.. wenn man von allen seiten immer nur enttäuscht worden ist, dann vertraut man niemandem mehr.
Heute, morgen, übermorgen…?
Aber das ist doch gerade der Punkt: Wenn du ohnehin keinem vertrauen kannst, ist es doch auch gleichgültig, was du den Menschen mitteilst. Eigentlich sind sie dann ja gar nicht da. Auf einer bestimmten Ebene sind doch alle gleichwertig feindlich, aber wenn alle feindlich sind, was macht es dann für einen Unterschied, was du mitteilst? Gerade dann wenn man dies „akzeptiert“ hat, ist es doch unfassbar spannend, das auszuprobieren. Und damit kann man auch solche extremen Schritte wagen wie zuvor beschrieben?@ Cookie:
Vielen Dank für den Vergleich mit einem Prof., das könnte mir nun schmeicheln.
Aber manchmal bedarf es keines Arztes oder groß gelobten Professors, manchmal liegt die Lösung sehr viel näher…@Sisal 47470 wrote:
Aber manchmal bedarf es keines Arztes oder groß gelobten Professors, manchmal liegt die Lösung sehr viel näher…
Welche Lösung meinst Du?
Kinder, streitet euch bitte woanders. Das kommt mir ziemlich respektlos vor, da ihr (vermutlich unbemerkt) indirekt über sie verhandelt, statt mit ihr zu reden.
Milkieway, bist du aktuell überhaupt in medizinischer (oder ähnlicher) Behandlung bezüglich deiner Haut?
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