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1. Oktober 2010 um 18:11 Uhr #7371
Eine neue Strategie im Kampf gegen Neurodermitis von Professor Henning Hamm, Leitender Oberarzt an der Klinik und Poliklinik für Venerologie, Dermatologie und Allergologie am Würzburger Universitätsklinikum:
Darüber hinaus sah das bisherige Behandlungskonzept eine kurzzeitige antientzündliche Therapie im Falle eines Ekzemschubs vor. „Mittlerweile wird jedoch immer häufiger von dieser reaktiven Therapie, bei der man mit der entzündungshemmenden Behandlung bis zum nächsten Ekzemschub wartet, Abstand genommen“, erklärt Dermatologe Hamm. Die sogenannte „proaktive Therapie“ setze sich immer mehr durch. Man weiß heute, dass die „Barrierefunktion der Haut beim atopischen Ekzem auch in erscheinungsfreien Zeiten gestört ist“.
Sage ich doch immer, proaktiv einschmieren hilft.
16. Dezember 2010 um 21:55 Uhr #40164Proaktive Behandlung bei Neurodermitis – Wirksamkeit von topischen Kortikosteroiden und Calcineurin-Hemmern (Elidel oder Protopic)
In der Behandlung der Neurodermitis gibt es seit einigen Jahren ein neues Konzept, die so genannte proaktive Therapie, die sich zunehmend durchsetzt. Gemeint ist damit, die Haut mit niedrig dosierten Wirkstoffcremes langfristig und zwar auch in erscheinungsfreien Zeiten zu behandeln. In der proaktiven Therapie wird also auch die äußerlich gesunde Haut behandelt, die vorher von Neurodermitis betroffen war. So sollen Schübe seltener werden. Eine Literaturstudie hat nun die Wirksamkeit und Verträglichkeit von topischen Kortikosteroiden (Fluticasonpropionat, Methyl-Prednisolon) und einem Calcineurin-Hemmer (Tacrolimus) in dieser Therapieform untersucht.
18. Dezember 2010 um 16:27 Uhr #40183Die proaktive Therapie wird z.B. von der Unihautklinik Würzburg propagiert und den Patienten als erfolgversprechendsten Behandlungsansatz vermittelt. Das gilt sowohl, wenn man Kortisonsalben verwednet als auch für Protopic oder Elidel
1. Februar 2011 um 21:50 Uhr #40165Weniger Krankheitsschübe durch vorbeugende Behandlung (auch mit Kortison)
Schubartige Verschlechterungen des atopischen Ekzems mildert das entzündungshemmende Kortison. Wichtig ist bei seiner Anwendung die Auswahl eines geeigneten Präparates (z. B. Hydrocortison) – am besten mit einem günstigen Wirkungs-Nebenwirkungsverhältnis, das kaum unerwünschte Nebeneffekte aufweist.
Doch Kortison kann noch mehr. Untersuchungsreihen belegen, dass eine proaktive, d. h. auch in beschwerdearmen bis symptomlosen Perioden angewandte – Intervalltherapie mit entzündungsmodulierenden Wirkstoffen wie Kortison hilft, Krankheitsschübe zu verhindern.Auch die antientzündlich wirkenden Substanzen Tacrolimus und Pimecrolimus reduzieren – vorbeugend eingesetzt – das Risiko für Krankheitsschübe. Sie dürfen allerdings erst ab dem dritten Lebensjahr eingesetzt werden und eigenen sich in erster Linie für die Behandlung problematischer Hautstellen das Gesicht oder Hautfalten.
11. Mai 2011 um 21:17 Uhr #40166Für die Stärkung und Pflege der geschädigten Hautbarriere von Neurodermitikern gibt es seit einigen Monaten eine neue Therapieform, die sog. proaktive Erhaltungstherapie. Das Besondere daran: Mit dieser Erhaltungstherapie wird die Haut gerade in der Zeit zwischen den Schüben behandelt, und zwar ohne Kortison. Die vorher betroffenen Hautareale werden in der schubfreien Zeit nur zweimal wöchentlich mit einer Tacrolimus-haltigen Salbe (Protopic® verordnet vom Hautarzt) behandelt.
Auf diese Weise wird die geschädigte Hautbarriere nicht nur gekittet, sondern auch die sog. subklinische Entzündung der nur scheinbar intakten Haut behandelt. So wird sie widerstandsfähiger gegen Ekzemauslöser wie z. B. Pollen. Wissenschaftliche Untersuchungen belegen eindeutig, dass durch diese neuartige Erhaltungstherapie das Auftreten neuer akuter Ekzemschübe deutlich nach hinten verschoben und die beschwerdefreie Zeit um bis zu fünf Monate bzw. um das 10fache verlängert werden kann.
Das Ergebnis: Besseres Hautbild, mehr Wohlbefinden, weniger Beeinträchtigungen im Alltag, z.B. Störungen der Nachtruhe wegen Juckreiz, weniger Zeit für Arztbesuche und somit eine höhere Lebensqualität.
Wenn das Abwehrsystem überreagiert | Ratgeber Gesundheit – Bocholter-Borkener Volksblatt
12. Juni 2011 um 20:52 Uhr #40167„Diese Studie zeigt einmal mehr, wie wichtig es ist, konsequent gegen Ekzemschübe vorzugehen“, betont Erhard Hackler, Vorstand der Deutschen Haut- und Allergiehilfe in Bonn. „Es genügt nicht, den Juckreiz zu lindern und die Entzündungen oberflächlich zu bekämpfen. Wichtig ist es auch, so früh wie möglich dafür zu sorgen, dass es gar nicht zu Ekzemschüben kommt, oder dass sie zumindest weniger häufig auftreten.“ Das gelingt am besten mit konsequenter Hautpflege und einer so genannten proaktiven Therapie. Dieser neue Behandlungsansatz berücksichtigt, dass die Haut bei Neurodermitis ständig eine erhöhte Zahl von Entzündungszellen aufweist, auch wenn die sichtbaren Zeichen eines Schubs bereits abgeklungen sind. Werden die betroffenen Hautstellen auch nach Abheilung des Ekzems für einen begrenzten Zeitraum in niedriger Dosierung weiterbehandelt, so sinkt nachweislich das Risiko, dass die Erkrankung erneut aufflammt.
15. Juli 2011 um 20:50 Uhr #40168Prof. Dr. Andreas Wollenberg, Dermatologe:
„Früher haben wir die Neurodermitis immer so lange behandelt, bis wir nichts mehr gesehen haben. Aber das bloße Auge trügt. Es ist immer noch etwas Entzündung in der Haut vorhanden, wenn wir glauben, die Neurodermitis sei schon abgeheilt. Das wissen wir und seitdem machen wir eine länger andauernde Minimalbehandlung dieses unsichtbaren Minimalekzems.“
Proaktiv wird der Ansatz genannt, weil der Patient die Initiative selbst ergreift, bevor aus der schwelenden Erkrankung wieder ein echtes und sichtbares Problem wird. Er behandelt die unterschwellige Neurodermitis eigenständig, in abnehmenden Intervallen, zu einem ihm genehmen Zeitpunkt, sodass es nicht mehr zu sichtbaren und sehr stark juckenden Schüben kommt.
Die eingesetzten Wirkstoffe sind je nach Patient: klassische Cortisonsalben oder Immunmodulatoren wie beispielsweise Tacrolimus. Diese Erhaltungstherapie sieht vor, sowohl die Dosis wie auch die Häufigkeit des Einsalbens über einen längeren Zeitraum Schritt für Schritt immer weiter zu reduzieren. Franziska Hofmann hat mittlerweile Erfahrung:
Franziska Hofmann, Patientin:
„Das Wichtige bei der Therapie ist aber, dass man, wenn man zufrieden ist, nicht aufhört, sondern weiterführt, und auch, wenn nichts mehr sichtbar ist, weiterbehandelt, damit kein neuer Schub kommt.“Neurodermitis: Eine neue Therapie macht Hoffnung | Gesundheit! | Bayerisches Fernsehen | BR
Warum interessiert sich eigentlich niemand für diesen Ansatz??
15. Juli 2011 um 21:04 Uhr #40177Sag mal, ist die Schlussfrage von Dir, Cookie, oder gehört sie noch zum Artikel?
Ich interessiere mich schon für diesen Ansatz. Allerdings glaube ich, dass da nicht nur Immunsuppressiva als Pro-Aktive Therapie-Möglichkeiten in Frage kommen.
Mir tun z.B. die basischen Bäder sehr gut; wenn die Haut besser geworden ist, vernachlässige ich jedesmal die Bäder, obwohl ich es besser wissen müsste: regelmäßig dabei zu bleiben, wäre ein Schutz vor dem nächsten Schub. Genauso ist es mit meiner Histamin-Diät: auch wenn die Haut tiptop ist, sollte man bei dem „gesunden“ Essverhalten bleiben, statt – so wie leider bei mir – in alte Gewohnheiten zurückzufallen und damit eine Verschlechterung der Haut herauszufordern.
15. Juli 2011 um 21:21 Uhr #40169Ja, die Frage stelle ich mir wirklich. Die Immunsuppressiv-Therapie wird bei immer mehr UNI-Kliniken eingesetzt und irgendwie geht keiner hin …. oder macht niemand mit … oder interessiert sich einfach nicht dafür.
14. Januar 2012 um 13:43 Uhr #40170Warum Neurodermitis-Patienten den Hautschutz nie vernachlässigen sollten
Ein Fehler, der den nächsten Schub provoziert, bedauert Professor Regina Fölster-Holst, Dermatologin an der Universität Kiel, in der „Apotheken Umschau“. Es ist mittlerweile allgemein anerkannt, dass die Haut in der symptomfreien Zeit Schutz braucht, um nicht anfällig für den nächsten Schub zu werden. Je nach Typ oder auch Jahreszeit braucht die Haut feuchtigkeitsspendende oder fetthaltige Cremes. Baden und duschen sollen Patienten grundsätzlich nur in Maßen, weil es die Haut austrocknet. Einen gewissen Schutz bieten dabei Pflegeprodukte mit einem pH-Wert von 5,5.
Neurodermitis (Atopische Dermatitis, atopisches Ekzem) | Apotheken Umschau
14. Januar 2012 um 15:50 Uhr #40191wenn das thema darauf kommt, denke ich immer wieder: muß das der nd-ler wirklich? es gibt welche unter uns, die viele jahre lang keine symptome haben…und ich glaube nicht, dass ein schub, der dann „plötzlich“ aufbricht an der ihm vorenthaltenden pflege liegt bzw dass sie die vielen jahre auf aufwendige pflege verwenden hätte sollen. da dies hier die cremedatenbank ist, will ich gar nicht viel diskurtieren…ich wollt nur mal sagen, was ich jetzt gesagt habe.
ansonsten: ich nehm dermatop basissalbe…find ich richtig jut. :toothy:14. Januar 2012 um 16:04 Uhr #40178@mond75 42950 wrote:
wenn das thema darauf kommt, denke ich immer wieder: muß das der nd-ler wirklich? :toothy:
Wir hatten das mal irgendwo unter „proaktiver Therapie“ …auch wenn die Haut gut aussieht, ist anscheinend eine generelle Entzündungsbereitschaft vorhanden. Ich selbst creme in symptomfreien Zeiten zwar auch nur minimal, aber achte weiter auf spezielle Hautpflege über Bäder.
In letzter Zeit ist die Entzündungsbereitschaft meiner Haut nicht mehr so heftig und ich habe mir angewöhnt, statt meiner sonstigen Cremes einfach das Rechtsregulat aufzusprühen und zu verteilen. Das riecht im ersten Moment nicht so toll, weil es auf Milchsäure-Basis ist, aber ich habe festgestellt, dass es ein Austrocknen der Haut verhindert, ohne wie eine Creme einen Film zu hinterlassen.
Für die Probierlustigen mit leichter bis mittlerer ND würde ich das RechtsRegulat also als Creme-Alternative weiterempfehlen.
LG Blümchen
14. Januar 2012 um 18:44 Uhr #40189Ich zweifle auch daran, dass eine Basiscreme tatsächlich gegen einen neuen Schub wirken kann. Da müssten doch eher ständig richtige Wirkstoffe geschmiert werden (war das nicht die Proaktive Therapie?).
Wenn ich keinen Schub hab, wird die Haut auch nicht extrem trocken. Ich dusche dann auch mehr, ohne danach überhaupt zu cremen. Da sind dann nur die supertypischen Stellen da (Armbeugen, Kniekehlen), die eben jucken, wenn ich zu sehr schwitze (also dann und auch nur dann Hydrocortison o.ä. drauf bis es weg ist und fertig). Creme finde ich dann außerdem generell unangenehm.15. Januar 2012 um 16:14 Uhr #40184Suffmelancholie wrote:Ich zweifle auch daran, dass eine Basiscreme tatsächlich gegen einen neuen Schub wirken kann. Da müssten doch eher ständig richtige Wirkstoffe geschmiert werden (war das nicht die Proaktive Therapie?).
Wenn ich keinen Schub hab, wird die Haut auch nicht extrem trocken.Basispflege ist auch in den symptomfreien Zeiten wichtig, da die meisten Menschen mit ND trockene oder sehr trockene Haut habne und trockene Haut viel eher zu Reizungen, Jucken und ND-symptomen neigt. Durch regelmäßige BAsispflege und Vermeidung einer zu trockenen Haut kann man daher manchen Schub mildern oder manchmal vielleicht sogar verhindern.
Hast Du keine trockene Haut mußt Du Dich sicherlich nicht so sehr um eine Basispflege bemühen. Aber da bist Du vermutlich eine Ausnahme ( allerdings ist z.B.mein Rücken im Gegensatz zum restlichen Körper auch wenig trocken, so daß ich da auch weniger creme ).Proaktive Therapie bezieht sich auf die Behandlung mit wirkstoffhaltigen Salben und Cremes auch in erscheinungsfreien Zeiten in regelmäßigen Abständen , z.B. 1x pro Woche, um die erscheinuzngsfreiheit aufrecht zu erhalten
15. Januar 2012 um 16:59 Uhr #40179Den Gedanken der „proaktiven Therapie“ habe ich für mich persönlich auf alle die Therapieformen umgelenkt, die mir bisher gut geholfen haben. Ich bin der Meinung, dass es auch proaktiv ist, sich in symptomfreien Zeiten generell weiter an alles zu halten, was die Hautbarriere unterstützt. Ich bin jetzt schon monatelang weg vom Cortison-cremen und würde das auch nicht proaktiv weiter nehmen, weil es dem Hautbild und auch der Hautbarriere sehr geschadet hat. Mir helfen z.B. die Sodermatec-Bäder, um die Entzündungsbereitschaft im Zaum zu halten. Das ist neben der Hautpflege wie oben beschrieben, meine persönliche proaktive Therapie.;-)
Und wenn die Haut nach einem Totenmeersalz-Bad doch mal nach Creme verlangt, verwende ich nach wie vor VEA-Lipogel.
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