- Dieses Thema hat 3 Antworten und 3 Teilnehmer, und wurde zuletzt aktualisiert vor 15 Jahren, 6 Monaten von chrissimausi.
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21. Oktober 2008 um 13:27 Uhr #6203
Hallo 🙂
Wir kennen sie alle, diese Redewendungen:
– jemandem auf die Pelle rücken
– es ist zum Aus-Der-Haut-Fahren
– das juckt mich nicht
– sich in der Haut wohlfühlen
(das sind Beispiele für Redewendungen, in denen Haut, wie wir sie kennen, eine Rolle spielt)– etwas nicht riechen können (was so ist, wenn die Nase verstopft ist)
– ich bin auf die Person xyz allergisch
– jemanden gut riechen können
– an der Nase herumgeführt werden
(das sind Redewendungen, welche die Nase und die Allergie betreffen)– es verschlug mir den Atem (die Sprache)
– Atemloses Leben
– das raubt mir den Atem
– “es atmet mich” (das vielleicht am Schluß als bewußt geformte Redewendung im Autogenen Training, um die Atembeobachtung zu erlernen.)
(das sind so Redewendungen rund um den Atem, die mir gerade einfallen)Habt Ihr euch mal damit beschäftigt? Das ist ganz interessant, finde ich. Man sieht in der Sprache jede Menge Hinweise über das Zusammenhängen der Haut mit den Gefühlen, die man über Erlebtes hat. Oder man könnte sagen: über das Empfinden.
Wenn mir zum Beispiel “jemand auf die Pelle rückt”, dann kann er das auf ganz unterschiedliche Arten und Weisen tuen. Er kann das mit Taten, Worten, oder durch sein Verhalten tun. Es fehlt dann diejenige Distanz, die ich selber als angenehm empfinde. Es wird eine gewisse Grenze überschritten, deren Überschreitung ich eigentlich nicht möchte. Jemand rückt mir auf die Pelle, kommt mir zu nah.
Man kann über dieses “Jemandem auf die Pelle rücken”, wenn man mag, spielerisch mal einen eigenen Gedankengang beginnen: wo und wie kriege ich eigentlich mit, wenn mir jemand zu nah kommt, oder wenn ich selber jemandem zu nahe komme? Wie wird mir das eigentlich bewußt, daß meine Grenzen überschritten werden oder daß ich selber Grenzen überschreite?
Darf ich mich “meiner Haut nicht wehren”? Das wäre ja das Abwehren eines Eindringlings. (und natürlich auch der Mechanismus, durch welche eine Allergie Symptome erzeugt: da wehrt sich der Körper gegen etwas, das er eigentlich tolerieren sollte/könnte/müßte. Er haut auf den Eindringling drauf, obwohl dieser der Teil einer Blume ist – recht unverständlich eigentlich, eine Art Aggression.)
Man sieht: die Betrachtung der Sprache macht Sinn, denn sie öffnet den Blick für Zusammenhänge. Ob die wichtig sind oder nicht ist ja wurscht. Ich finde es halt interessant, mich nebenher immer wieder mal damit zu beschäftigen.
Die zweite Redewendung von oben aus der Liste: “Aus der Haut fahren”:
mir persönlich gelingt das bei zweierlei Emotion: bei Ärger und bei Angst.Bei Ärger fühlt es sich so an, als ob ich platze. Ich dehne mich also innerhalb meiner Haut offensichtlich auf einer Ebene aus, denn ich habe das Gefühl zu platzen. Wie ein Luftballon, der Druck geht aus dem Mund heraus und meine Stimme wird ärgerlich (wenn ich nicht aufpasse). Naja, ich platze halt, wenn ich aus der Haut fahre. Das geht bei mir irgendwie parallel.
Bei Angst dagegen ist es so, daß ich eher das Gefühl habe mich zurück zu ziehen: ich zittere und mache mich klein. Ich ziehe mich zusammen.
Ich erlebe das Aus-Der-Haut-Fahren also in zweierlei Richtungen: Nach Aussen (Ärger) und nach Innen (Angst).Es ist eine einfache gedankliche Beschäftigung, ich weiß. Aber vielleicht habt Ihr ja Lust, mit zu machen. Denn immer wieder fällt mir mal eine Redewendung ein, und dann nehme ich mir vor, sie mir aufzuschreiben. Aber ich vergesse das dann. Jetzt hätte ich also dann dafür einen Platz geschaffen.
So, bis zum nächsten Mal rund um Haut, Nase und Lunge. Kopf hoch. 😉
lg,
chrissimausi, der Euch gute Luft wünscht (blue skies!!!)22. Oktober 2008 um 10:30 Uhr #21789“Sich auf die faule Haut legen”.
“um Atem ringen”
22. Oktober 2008 um 15:28 Uhr #21788“das geht mir unter die Haut”
24. Oktober 2008 um 16:55 Uhr #21787Für mich persönlich hat meine Neuro ganz stark mit Abgrenzung zu tun, um mal wieder eine Redewendung aufzufassen: Ich fühle mich dünnhäutig (bzw als wäre garkeine da -.-)
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