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9. März 2012 um 18:32 Uhr #44496
500 € im Monat ab Mai 2004 bis Anfang März 2012.
9. März 2012 um 19:50 Uhr #44506was hast du denn für 500 euro gekauft? das erscheint mir irrsinnig viel geld. ich hab im schnitt so 1oo bis 150 euro im monat.
9. März 2012 um 20:40 Uhr #44497Das ist viel Geld.
Weil ich die Frage natürlich schon mehrfach beantworten musste, hier ein Auszug aus meinem Schriftwechsel:1. „Die durchschnittlichen Kosten pro Tag für die Basistherapie betragen 0,99 €!“ (Blatt 5), „Unklar ist auch die Notwendigkeit der Kostenbelastung für die hiesige Klägerin, die bislang nicht hinterfragt wurde, weder hinsichtlich der Menge, der bezogenen Produkte noch hinsichtlich der Frage, ob diese durch günstigere Produkte der Drogeriemärkte beispielsweise substituiert werden könnten. Hier sei noch einmal auf die mittleren Kosten von 0,99 €/ täglich (…) zu verweisen.“
Dazu geht aus dem HTA-Bericht S. 23 hervor:
„Als Maß für die verordnete Arzneimittelmenge wird die definierte Tagesdosis (defined daily dose, DDD) verwendet. (…) In Tabelle 3: Verordnungsprofil in Deutschland wird bei topischen Dermatika eine Standardfläche von 100 Quadratzentimeter zugrunde gelegt. Ausgehend von c. 1,8 Quadratmeter Hautoberfläche bei einem Erwachsenen (…), ließe sich mit dieser Einzeldosis lediglich 0,6 % der Hautoberfläche behandeln.“
Dazu geht aus den AWMF-Leitlinien Stichwort „Pharmaökonomie“ hervor:
„Die mittleren Tageskosten der topischen Basistherapie betragen bei 2 x täglicher Anwendung und jeweils 5 g Verbrauch von Pflegepräparaten € 0,99.“ (AWMF S. 9).
10 g entsprechen in etwa der Packungsgröße einer Augensalbe oder eines Mund-Gels.
10g = circa. 1 €
100g = circa 10 €
200g = circa 20 €“Die Petentin benötigt nach eigenen Angaben zum mehrmaligen Auftragen der Salben am Tag eine Crememenge von etwa 200g, was eine Kostenbelastung von 20 Euro am Tag für sie ausmache.“ (Beschlussempfehlung des Petitionsausschusses Prot. Nr. 17/ 34)
Ich liege mit meinem Kosten also im offiziellen „mittleren Durchschnitt“.
Berechnung der Creme für eine Ganzkörpereinreibung:
„Ausgehend von c. 1,8 Quadratmeter Hautoberfläche bei einem Erwachsenen (…)“
1,8 Quadratmeter = 18.000 Quadratzentimeter
1 g Creme reicht für 100 QuadratzentimeterDas heißt:
180 g Creme werden für eine Fläche von 18.000 Quadratzentimeter benötigt!Demnach benötigt für eine Ganzkörpereinreibung ein Erwachsener durchschnittlich 180 g Creme.
„Bei der Patientin besteht eine ausgeprägte Neurodermitis des gesamten Integuments. (…) Zur Reduktion des Schubrisikos und zur Vermeidung von Steoridgaben lokal und per os ist eine konsequente Basispflege medizinisch dringend notwendig. Die Pflege schließt Externa in Form von Cremes und medizinischen Ölbädern ein. Harnstoffhaltige Externa werden von der Patientin nicht vertragen.“ (Attest Dr. XY vom 21.04.2010).
“Die Petentin benötigt nach eigenen Angaben zum mehrmaligen Auftragen der Salben am Tag eine Crememenge von etwa 200g, was eine Kostenbelastung von 20 Euro am Tag für sie ausmache.“ (Beschlussempfehlung des Petitionsausschusses Prot. Nr. 17/ 34)
Auch liege ich mit meinem Verbrauch im errechneten Durchschnitt.
Stichwort Pharmaökonomie:Vergleich Pharmaökonomie (AWMF-Leitlinie S. 11)
Basistherapie 10g = 0,99 €
Glucokortikosteoridhaltige Externa 5 g = 3,44 €
10 g = 6,88 €
„Die Tagestherapiekosten der Hautschutz- und Pflegemittel liegen deutlich unter dem Niveau der Tagestherapiekosten der Kortikosteoride (siehe Tabelle 3) (…). (HTA-Bericht S. 23)Defined Daily Dose = 1 g/ 100 Quadratzentimeter Haut Linola Fett = 0,49 €
(Auszug aus Tabelle S. 25, Betrag gilt für 2004)Ergänzend Tabelle 4 des HTA-Berichts (S. 25):
Defined Daily Dose = 1 g/ 100 Quadratzentimeter Haut
Kortikosteoride der Kategorie 1 = 0,68 €Defined Daily Dose = 1 g/ 100 Quadratzentimeter Haut
Kortikosteoride der Kategorie 2 = 0,56 €So und hier die aktuelle Rechnung:
2 x 250 g Linola Fett = 50,72 €
+ 2 x 250 g Linola Creme = 47,83 €Summe: 98,55 €
4 x 98,55 = 394,20 € im Monat
+ 2 x 250 g Balneum Hermal F = 31,65 €
2 x 31,65 € im Monat = 63,30 €
394,20 € (Creme)
+ 63,30 € (Ölbad/ Dusche)Summe monatliche Hautpflege: 457,50 €
Warum ich ausgerechnet diese Präparate benutze? Weil ich keine anderen vertrage…
10. März 2012 um 6:58 Uhr #44507ok. nachdem ich die frage stellte, wurde mir abends im bett klar, dass ich durchaus auch schonmal in einem zustand war, in dem ich am tag eine tube dermatop basissalbe á 100 gramm (10 euro) verwenden mußte. das machte in monat auch 300 euro. plus all die anderen zusatzdöschen, die mann noch anmischen läßt.b
12. März 2012 um 7:43 Uhr #44469Das sind schon heftige Ausgaben, auch wenn mir das sehr viel vorkommt.
Klar, solche Fertigsalben sind teuer und es ist nicht wirklich viel drin. Ich komme mit 500g meiner Milchsäuresalbe 1 Monat hin, obwohl ich mich jeden Tag 2-3x am Tag den ganzen Körper eincreme. Kosten 25€.
Es hängt eben auch davon ab wie ergiebig eine Creme ist.Die Aufstellung macht aber auch deutlich wie schwer es auch für die Kassen wäre hier zu urteilen, was an Pflegemittel bezahlt werden müsste. Ich hatte früher auch Balneum Hermal F genommen, ich bin dann aber auf Milch/Olivenöl und seit einigen Jahren auf Totes Meersalz umgestiegen. Beides bekam mir besser als das Balneum.
Ist keines eine Alternative? Das du 500g davon brauchst ist sehr viel.12. März 2012 um 8:19 Uhr #44508was für eine milchsäuresalbe ist denn das?
12. März 2012 um 12:21 Uhr #44470@mond75 43808 wrote:
was für eine milchsäuresalbe ist denn das?
Milchsäuresalbe: unguentum acidi lacctici 0,4% W/L SR
Dies ist eine in der Apotheke angemixte Pflegesalbe, welche in der Uniklinik Dresden vor einigen Jahren entwickelt wurde. Ich nutze sie seit 15 Jahren. Für mich ist sie perfekt, nicht zu trocken, nicht zu fettig und hinterlässt auch keinen Film auf der Haut.
12. März 2012 um 15:08 Uhr #44498@mond75 43784 wrote:
ok. nachdem ich die frage stellte, wurde mir abends im bett klar, dass ich durchaus auch schonmal in einem zustand war, in dem ich am tag eine tube dermatop basissalbe á 100 gramm (10 euro) verwenden mußte. das machte in monat auch 300 euro. plus all die anderen zusatzdöschen, die mann noch anmischen läßt.b
Ich gehe davon aus, dass ich zukünftig diese 500 € sowieso nicht mehr aufbringen kann und rechne damit, dass sich mein Hautzustand dadurch verschlechtert. Mir ging es ja nur so gut, weil ich aufgrund der einstweilligen Anordnung mit dem Cremes versorgt wurde.
Letztendlich beweist die neueste Versorgungsstudie schon, dass Neurodermitiker mit geringerem Einkommen schlechtere Haut haben.
Ich habe Euch ein Urteil aus Bremen angehängt. Es ist deprimierend, wenn man sowas ließt.Statt zu überlegen, wo wir noch Einsparungen machen, um unsere medizinische Hautpflege zu finanzieren, sollten wir gemeinsam gegen die Willkür der OTC-Liste kämpfen. Das Urteil des Bundessozialgerichts verstößt gegen die Verfassung. Da saßen nur Juristen ohne jeglichen medizinischen Sachverstand.
12. März 2012 um 16:13 Uhr #44499Ich will noch was zu den Kosten sagen…
Der GBA behauptet eine schwere Neurodermitis wird nicht mit Basissalben, sondern mit lokal applizierten Glucokortikoiden oder topischen Calcineurin-Inhibitoren (bei mir heißt lokal überall..)
Hier also im Vergleich die neue Rechnung:
500 g Linola Fett kosten in der Apotheke 50,72 € (Internetpreisvergleich: 34,71 €)
(werde natürlich jetzt versuchen günstiger einzukaufen)
500 g meiner persönlichen Cortisonsalbe kosten 69,26 €
30 g (!) Elidel kosten ca. 45,40 €
30 g (!) Protopic kosten ca. 46,36 €Was ist jetzt für die Kassen und die Solidargemeinschaft günstiger?
Der GBA behauptet übrigens auch, dass es bei der schweren Neurodermitis beschwerdefreie Intervalle gibt, in denen man seine Hautpflege mal komplett weglassen kann. Erzählt das mal Euren Hautärzten.
12. März 2012 um 16:15 Uhr #44500Der GBA behauptet eine schwere Neurodermitis wird nicht mit Basissalben, sondern mit lokal applizierten Glucokortikoiden oder topischen Calcineurin-Inhibitoren (bei mir heißt lokal überall..) behandelt.
12. März 2012 um 23:35 Uhr #44466@Sonja1973 43811 wrote:
Ich habe Euch ein Urteil aus Bremen angehängt. Es ist deprimierend, wenn man sowas ließt.
Dazu hab ich eine Frage: wie soll denn das Gericht in dem Fall den tatsächlichen Bedarf an Pflegeprodukten ermitteln, wenn der Antragsteller sich den tatsächlichen Bedarf doch gar nicht leisten und deshalb auch nicht für alles Belege liefern kann? Da beißt sich doch die Maus in den Schwanz!
@Sonja1973 43811 wrote:
Statt zu überlegen, wo wir noch Einsparungen machen, um unsere medizinische Hautpflege zu finanzieren, sollten wir gemeinsam gegen die Willkür der OTC-Liste kämpfen. Das Urteil des Bundessozialgerichts verstößt gegen die Verfassung. Da saßen nur Juristen ohne jeglichen medizinischen Sachverstand.
Was können wir denn konkret tun, um mit dir zu kämpfen?
@Sonja1973 43811 wrote:
Der GBA behauptet eine schwere Neurodermitis wird nicht mit Basissalben, sondern mit lokal applizierten Glucokortikoiden oder topischen Calcineurin-Inhibitoren (bei mir heißt lokal überall..)
Hier also im Vergleich die neue Rechnung:
500 g Linola Fett kosten in der Apotheke 50,72 € (Internetpreisvergleich: 34,71 €)
(werde natürlich jetzt versuchen günstiger einzukaufen)
500 g meiner persönlichen Cortisonsalbe kosten 69,26 €
30 g (!) Elidel kosten ca. 45,40 €
30 g (!) Protopic kosten ca. 46,36 €Was ist jetzt für die Kassen und die Solidargemeinschaft günstiger?
Genau DAS hab ich mich auch schon gefragt… Du kommst deiner Kasse ja eigentlich entgegen, aber die würden dir nur die viel teureren Medikamente bezahlen. Das soll einer verstehen.
@Sonja1973 43811 wrote:
Der GBA behauptet übrigens auch, dass es bei der schweren Neurodermitis beschwerdefreie Intervalle gibt, in denen man seine Hautpflege mal komplett weglassen kann. Erzählt das mal Euren Hautärzten.
Boah, das regt mich ja auch immer am meisten auf, dass Neurodermitis in den meisten Fällen als Schubkrankheit beschrieben wird. Dann hab ich wohl keine Neurodermitis, weil ich auch keine “beschwerdefreien Intervalle” hab? :brick wall:
13. März 2012 um 11:25 Uhr #44481Ich finde das alles auch nur erbärmlich… Gesundheit der Patienten ist total egal… Hauptsache Geld sparen… 👿
Und die Krankenkasse gehen dabei noch weiter. Meine Tochter ist in der Pflegestufe. Und man hat die Zeit, die ich zwei mal täglich zum Eincremen brauche nicht als Pflegebedarf anerkannt… wieso? Weil die Pflegemittel nicht vom Arzt verschrieben sind und frei käuflich… wenn ich sie zwei mal täglich mit Cortison von oben bis unten schmieren würde, würde das die Kasse anerkennen… und so schmiere ich sie wohl, wenn es nach der KK geht, wohl nur zum Spaß… 👿
Und das gerade dank der teuren (für mich natürlich) Pflege die Krankenkasse Geld für teure (für die Krankenkasse natürlich) Medikamente spart, ist denen ganz egal… ich habe schon beschlossen, dass ich mir demnächst die Kortisonpräparate oder Elidel in solchen Mengen vom Arzt verschreiben lasse, als ob ich sie damit jeden Tag zwei mal ganz schmieren würde… mal schauen, was sagt meine Krankenkasse dazu… aber wenn sie meinen, dass nur das hilft… 😈14. März 2012 um 13:03 Uhr #44471@Sonja1973 43811 wrote:
Das Urteil des Bundessozialgerichts verstößt gegen die Verfassung. Da saßen nur Juristen ohne jeglichen medizinischen Sachverstand.
Es ist wichtig zu verstehen das es bei solche Verfahren nie um medizinischen Sachverstand geht. Es ist juristisch völlig unwichtig ob wir Pflege brauchen, es geht ausschliesslich um die juristische Betrachtungsweise. Ein solches Verfahren gewinnt man nicht mit dem Hinweis darauf das man das braucht. Es ist nun mal ein Thema für die Juristen, nicht für Mediziner.
Daher macht es auch keinen Sinn auf die Krankenkassen zu schimpfen, die tun nur das was im Gesetz steht.
14. März 2012 um 14:20 Uhr #44509aber, jeeper, wenn sonja schreibt, dass das urteil gegen die verfassung verstößt, hat das nichts mit medizin zu tun, sondern mit den durch die verfassung geregelten gesetzen. und die müßten das bundessozialgericht kennen und sie vertreten.
14. März 2012 um 16:34 Uhr #44472@mond75 43839 wrote:
aber, jeeper, wenn sonja schreibt, dass das urteil gegen die verfassung verstößt, hat das nichts mit medizin zu tun, sondern mit den durch die verfassung geregelten gesetzen. und die müßten das bundessozialgericht kennen und sie vertreten.
Das ist doch erst einmal nur eine Meinung, mehr nicht.
Ob dem so ist kann am Ende nur das Bundesverfassungsgericht entscheiden. -
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