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Kein Humor, aber irgendwie wurden hier mal prominente NDler gesammelt.
Heiligenhaus: Rathaus | „Mit sechs Jahren litt meine Tochter an einer fürchterlichen Neurodermitis“, erinnert sich Vater Matthias Leonhardt. „Eine Heilpraktikerin meinte, dass sei durch Stress bedingt, Pia sollte mit einem Kampfsport beginnen.“ Das war der Startschuss für eine außergewöhnliche Sportlerkarriere. Angefangen hatte Pia Leonhardt mit Taekwondo bei den „White Warriors“ an der Rheinlandstraße, aber bereits nach zwei Jahren wechselte sie zum TSC Gladbeck, wo ihr ungewöhnliches Talent besser gefördert werden konnte.
Bis zu sechs Mal in der Woche chauffiert Vater Matthias seine 17-jährige Tochter 50 Kilometer bis zum Trainingsort. Krönung der sportlichen Leistung ist nun die Weltmeisterschaft im Taekwondo, die vom 23. bis 26. März in Taiwan stattfindet. Bevor die Schülerin der Gesamtschule Heiligenhaus mit ihrem Team am Sonntag nach Asien fliegt, wünschte ihr Bürgermeister Dr. Jan Heinisch alles Gutes. Er überreichte ihr einen Sportbeutel, darin die Heiligenhauser Fahne. „Es wäre schön, wenn Du da in Taiwan für Heiligenhaus Flagge zeigen kannst. Ich wünsche Dir viel Erfolg. Und sollte das harte Training nicht mit dem gewünschten Erfolg gekrönt sein, so ist es sicherlich ein tolles Erlebnis, an solch einer Weltmeisterschaft teilzunehmen.“
Und was macht die Neurodermitis heute? „Nach einem halben Jahr war alles gut, nur ganz selten treten die Symptome heute noch auf“, sagt Matthias Leonhardt.Durch Neurodermitis zur Spitzensportlerin – Heiligenhaus – lokalkompass.de
Es ist ein Hoffnungsschimmer für Neurodermitis-Patienten, die an besonders schweren und hartnäckigen Formen der Hautkrankheit leiden: Mit einer Blutwäsche werden jene Stoffe aus dem Blut entfernt, von denen vermutet wird, dass sie die schubweise auftretenden Entzündungsprozesse auslösen.
Diese Reaktionen der Haut werden durch einen körpereigenen Antikörper befeuert. Er heißt Immunglobulin E, kurz IgE, und soll eigentlich vor körperfremden Eindringlingen schützen. Bei Neurodermitikern (20 Prozent der Kinder, bis zu 12 Prozent der Erwachsenen) ist jedoch die Immunabwehr gestört, 80 Prozent von ihnen haben extrem hohe IgE-Werte. Die Normalwerte liegen zwischen 25 und 100 u/ml. Univ.-Prof. Andreas Steiner, Dermatologe im Wiener Wilhelminenspital: “Bei Neurodermitikern können sie auf bis zu 5000 u/ml erhöht sein.
Hier setzt die selektive Antikörper-Blutwäsche an, über die neben anderen deutschen Kliniken am Universitätsklinikum Lübeck geforscht wird. Aus dem Blut der Patienten werden die IgE-Antikörper, ähnlich einer Dialyse, über mehrere Wochen hinweg mit speziellen Geräten herausgefiltert – jeweils mehrere Stunden pro Tag. Entzündungsforscher Michael Kasperkiewicz erklärt den Mechanismus so: “Das krankhafte Protein wird weggewaschen.” Dadurch reduziert sich die Entzündungsneigung. Das Immunsystem – dort nimmt Neurodermitis ihren Ursprung – setzt sich sozusagen neu zusammen. “In unseren beiden, zugegeben kleinen, Pilotstudien waren wir sehr erfolgreich.”
Bei den Patienten reduzierten sich nicht nur die IgE-Entzündungsparameter. Die Haut war auch weniger gerötet und der Juckreiz ließ nach. Auch wenn die Symptome nach der Behandlung teilweise wieder auftraten – zumindest der Cortison-Einsatz konnte reduziert werden. Jahrzehntelang galt Cortison als einziges Mittel, das Wirkung zeigt. Doch die Entzündung wird damit nur solange unterdrückt, wie der Wirkstoff verabreicht wird. Der Dauereinsatz schädigt über die Jahre die Haut.
5. Februar 2014 um 22:15 Uhr als Antwort auf: Brief: Der Erkrankte kann seine Neurodermitis selbst heilen. HokusPokus? #48434@Suffmelancholie 50856 wrote:
Ich suche einen Punkt dazwischen, der für jeden sinnvoll vermittelbar ist. Und ja damit stehe ich teilweise auf dieser Seite, ja. Aber nein, nicht in voller Konsequenz. Da aber auch du erlebst, dass es Momente gibt, in denen man selbst aktiv eingreifen kann, müsstest du mir zustimmen, dass eine umfassende Analyse dieser Situationen und der Krankheitsumstände dabei doch allen helfen müssten. Es scheint mir irgendwie nur 2 Extreme zu geben: Nur Medizin oder nur nen Knacks. Wir stehen alle irgendwo dazwischen, …
Nein. Ich meine, dass ich ein ganz normales durchschnittliches Leben führe und keine Nähe zu irgendeinem Knacks habe. Höhen und Tiefen bin ich durchgegangen. Ich erlebe dieses schöne kleine Glück, trotz Neurodermitis. Die zwei Extreme mit der Neuro sehen bei mir anders aus: Klassische Medizin oder alternative Medizin. Wie schon oft geschrieben, plädiere ich für beide Wege. Das eine tun und das andere nicht lassen. Was bei alternativen Verfahren allerdings nicht dazu gehört, ist der ganze psychologische Hokuspokus.
@Suffmelancholie 50856 wrote:
Die Forschung brachte mir in den letzten 10 Jahren keine hilfreichen Neuerungen. Ich habs satt und finde, wir können das genauso leisten, vielleicht besser, weil wir das äußere UND das innere sehen.
Das mag für Dich persönlich stimmen. Allerdings ist es verallgemeinert objektiv falsch. Gerade die letzten 10 Jahre haben die Neurodermitis-Behandlung entscheidet verbessert, vllt. sogar revolutioniert. Die 10 Jahren vor den 10 Jahren haben außer Kortison nichts gebracht. Und welche Verbesserung die Forschung gebracht hat, ließt du hier regelmäßig im Forum. Wenn man allerdings an der Psycho-Ecke sucht, findet man tatsächlich nur eine tiefe Leere.
@Suffmelancholie 50856 wrote:
Wir müssen nur darüber reden 🙂 und ich wollte, dass du über die Grenze der eigenen Beeinflussbarkeit nachdenkst und diese idealerweise für uns darstellst oder analysierst – hoffentlich lerne auch ich daraus 😉
Ja gerne. Die objektiven Folgen der Neuro kann man allerdings nicht einfach ausknipsen. Was genau soll ich darstellen oder analysieren?
@Suffmelancholie 50856 wrote:
Ich denke aber, man kann beides in adäquaten Dosen brauchen. Also nicht so verdammend, wie der Beitrag es oben darstellt, als erwachsener Mensch sollte man sich mit der Sichtweise aber mE auch mal auseinandersetzen – rational und kritisch, nicht als verzweifelten, extremen Behandlungsversuch.
Die Neuro hat schon verdammende Elemente, gerne wird hier auch im Forum von “fies” (ich glaube es war ein Zitat von Turtelina) gesprochen. Und in meinem Beitrag war doch auch eine pos. Sichtweise erkennbar. Man kann jeden Tag etwas gegen die Neuro tun. Nur man muss das Richtige tun. Und was das Richtige ist, da haben wir unterschiedliche Sichtweisen und Auffassungen.
@Suffmelancholie 50856 wrote:
Noch eine Kleinigkeit: Wenn die ND mich erwischt, bin ich vielleicht nicht mehr Herr (bzw. Frau) meines Hautzustandes oder meiner Kratztätigkeit oder meiner Schlaffähigkeit – trotzdem bleibt auch dann ein kleiner Rest ich, den ich selbst definieren mag. Der ist immer da und dort kann ich “herrschen” wenn ich mag, egal wie anstrengend es gerade ist. Die Haut ist nicht ich, sondern nur Teil von mir. Genauso alles andere.
Ja natürlich. Aber diesen Punkt habe ich wirklich nicht ernsthaft in Frage gestellt. Und es bleibt sicherlich mehr als nur “ein kleiner Rest ich”.
3. Februar 2014 um 23:01 Uhr als Antwort auf: Brief: Der Erkrankte kann seine Neurodermitis selbst heilen. HokusPokus? #48433Liebe Suffmelancholie, zunächst freue ich mich, wie Du meine Beiträge verfolgst. Ich selber, habe hier schon so lange nichts mehr geschrieben, dass ich mich selber an meine letzten Beiträge kaum erinnern kann.
Ich lege mich tatsächlich gerne fest. Das ganze hin und her, mir hilft etwas und Dir nicht, aber jeder ist doch anders, und jeder hat Recht, und alles ist eigentlich gut … bringt doch nichts.
Am Anfang des Beitrags stehen Sätze wie:
– Der Erkrankte kann seine Neurodermitis selbst heilen.
– Die Neurodermitis ist primär gar keine Hautkrankheit.
– Die Neurodermitis ist ein psycho-somatisches Leiden.
– Das ganze Trennungs-Gedöns
– Die Neurodermitis tritt erst sichtbar auf, wenn der Stress vorüber ist.Da muss sich doch jeder Neurodermitiker verarscht vorkommen.
Aus meiner Sicht unterstützt Du zumindest teilweise dieses Gedankengut mit Aussagen wie “Leben … aktiv zu bestimmen” … Einstellung einen riesigen Unterschied in der Lebensführung … hier was zu beeinflussen”.
“Umkehrschluss, dass man nicht Herr seiner Selbst ist … einen Schub nicht selbst in den Griff kriegt.”Wenn man die Neuro als Ganzes betrachtet (davon handelt der Beitrag) dann ist das oben genannte doch genau das Problem:
Du bekommst eben die Neuro oder einen Schub nicht selbst (durch Psychologie oder eigene Kraft) in den Griff. Wenn dich die Neuro erwischt hat, bist Du nicht mehr Herr Deiner Selbst. Die Neurodermitis verändert eine Person gegen deren eigenen Willen. Die Lebensführung wird eingeschränkt und man wird passiv bestimmt. Das ist leider die Realität.Wir müssen aber nicht in die Klapse. Jeden Tag kann man etwas gegen die Neuro tun. Aber nicht mit der Sichtweise des o.g. Gedankengutes sondern mit der Erkenntnis und Akzeptanz, dass die Neuro eine (Haut-)Krankheit ist und behandelt werden muss.
2. Februar 2014 um 22:14 Uhr als Antwort auf: Brief: Der Erkrankte kann seine Neurodermitis selbst heilen. HokusPokus? #48432Ja, Suff, Deine Antwort klingt gut. In (wenigen) Einzelfällen gelingt es mir auch meine Neuro aktiv zu beeinflussen, z.B. mit autogenem Training oder progressiver Muskelentspannung.
Wenn ich aber die Krankheit insgesamt oder als Ganzes betrachte – leider nicht bzw. nur mit Hilfsmitteln der Medizin.2. Februar 2014 um 21:51 Uhr als Antwort auf: Brief: Der Erkrankte kann seine Neurodermitis selbst heilen. HokusPokus? #48431@DonBastian 50826 wrote:
Erstmal Danke für die Antwort – hab schon gedacht niemand ist so verrückt und ließt sich den langen text durch.
Man muss nicht verrückt sein, um Deinen Beitrag zu lesen. Interesse reicht.
@DonBastian 50826 wrote:
Nach wie vor bin ich – zumindest in meinem Fall – überzeugt, dass meine(!) Neuro extrem von der Psyche abhängt. Nicht um sonst soll es erfolgreiche Behandlungsmethoden geben, die rein auf die Psychische Behandlung abzielen.
Bei einer Vielzahl von ND-Patienten spielt die Psyche eine entscheidende Rolle. Es gibt aber ebenso viele NDler, wo die Psyche ein untergeordnete Rolle spielt oder in Folge der ND zu sehen ist.
@DonBastian 50826 wrote:
Für mich hat sich insofern was geändert, dass ich mir immer wieder klar mache wenn der nächste Schub kommt, dass das die Nachwirkungen meiner Beziehung/Lernstress/Abschied/Stress auf Arbeit oder sonst was sind. Wenn ich mir das selber klar mache, juckt´s mich zwar trotzdem, aber mit einem lächeln im Gesicht. Und siehe da, bisher hat das Jucken immer recht schnell wieder aufgehört.
Anstatt das mich das Kratzen stresst, was wiederum einen neuen Schub auslöst, der mich dann wieder stresst und in einem Teufelskreis endet, lass ich es einfach zu. Ich Stress mich nicht mehr drum. Ich lass es zu ohne mich zu stessen – so zumindest die Theorie.Jetzt wird es interessant. Deine “Nachwirkungen” könnte ich bel. erweitern. /Ärger/ Meinungsverschiedenheiten/ Lernen/ Gefühle/ Konzentration/ Posten dieses Artikels/…/ Das Problem ist, dass der NDler – egal ob “Psycho” oder nicht – in solchen Fällen mit einer Kratzaktion reagiert. Der Witz dabei ist, dass es gar kein Juckreiz benötigt, sondern die Reaktion ein (fehlprogrammierter) Automatismus auf solche Reize darstellt.
“Ich lass es zu ohne mich zu stessen” ist tatsächlich nur die Theorie. Die Praxis sieht anders aus, insbes. mit Partner oder in Gruppen.
@DonBastian 50826 wrote:
Ich versuche mich selber zu therapieren in dem ich mich versuche mich selber zu programmieren(Hokuspokus!).
Diesen Hokuspokus – aus sich selber heraus – gibt es leider nicht. Es gibt aber Medikamente und Salben, die dabei helfen.
Derzeit laufen an vier deutschen Kliniken Studien mit einer Blutwäsche. Auch Anja Schenk nimmt daran teil. Die 46-Jährige aus Ostholstein hatte 25 Jahre lang starke Neurodermitis. Weil ihre Hände tief eingerissen waren, musste sie ihren Beruf als Friseurin aufgeben. Für die Studie wurde sie fünf Tage bis zu fünf Stunden hintereinander über einen Venenkatheter an ein Blutwäschegerät angeschlossen. Nach vier Wochen wiederholten die Ärzte den Behandlungszyklus. Die Maschine filtert spezielle Abwehreiweiße des Immunsystems aus dem Blut, darunter das Immunglobulin E, kurz IgE. Dieser körpereigene Stoff steht im Verdacht, die anhaltenden Entzündungen zu fördern. 80 Prozent der Neurodermitiker haben übermäßig viel IgE im Blut.
Schenks rechte Hand ist inzwischen völlig verheilt, die linke noch etwas rau.
Seit der Therapie sei sie bisher frei von neuen Krankheitsschüben
Dagmar Gaster gehört zu den ersten Patienten, an denen das Verfahren erprobt wurde. Sie nahm 2009 an einer Pilotstudie mit zwölf Probanden der Lübecker Universitätshautklinik teil.
Bei den meisten besserte sich der Hautzustand über drei Monate. „Schon während der Blutwäsche ließ der Juckreiz stark nach, die Haut war weniger gerötet, und mein IgE-Wert sank dramatisch“, erinnert sich Gaster. Bis heute verspürt sie eine Besserung, obwohl die Beschwerden nach der Therapie wieder zunahmen.“Ich brauche zwar noch Cortisonsalbe“, sagt sie. „Heute komme ich aber mit einer Tube monatelang aus. Früher gerade einmal zwei Wochen.“
Michael Kasperkiewicz von der Uniklinik Lübeck, der jetzt die zweite Studie zu dem Verfahren leitet, erklärt das Phänomen: „Wir vermuten, dass durch die Blutwäsche das Immunglobulin E förmlich aus der Haut gesogen wird und dass sich dadurch die Entzündungsneigung verringert.“ Das hauteigene Abwehrsystem werde offenbar neu formatiert.
Nebenwirkungen haben die Ärzte bei den wenigen bisher untersuchten Probanden kaum beobachtet. Ein Patient brach die Studie ab, weil er sich über den Katheter mit Bakterien infiziert hatte.
Andere Fachleute beobachten die Ergebnisse aufmerksam
„Prinzipiell ist die selektive Antikörper-Blutwäsche ein guter Ansatz“, findet Thomas Werfel, Vizepräsident der Deutschen Gesellschaft für Allergologie und klinische Immunologie. Er fordert jedoch weitere Studien. In der laufenden Untersuchung wollen die Ärzte mehr darüber erfahren, welche Patienten für eine Blutwäsche in Frage kommen, wie lange die Therapie hilft und wo Komplikationen auftreten.
Eine andere, anfangs viel versprechende Therapie sehen Ärzte zunehmend kritisch: Das Medikament Omalizumab hilft zwar gegen schweres Asthma, indem es die Bildung des Immunglobulins E verhindert. Einige Studien deuten auch auf eine Wirkung gegen Neurodermitis hin. Die amerikanische Kontrollbehörde FDA warnt aber vor den Risiken wie mehr Herzerkrankungen, Embolien oder Wurminfektionen. Zwei von 1000 Patienten erleiden einen anaphylaktischen Schock, eine lebensbedrohliche allergische Reaktion.
http://www.focus.de/gesundheit/ratgeber/allergie/therapie/wissen-kaum-nebenwirkungen_id_3459848.html
Ja, Helene, hätte ich ja gerne gemacht.
Hab gestern händeringend nach “IgE” und “Anti-IgE” in der Suchfunktion gesucht und den Thread nicht mehr gefunden.
Insofern Danke für den Link und für das richtige Einordnen.11. Dezember 2013 um 19:38 Uhr als Antwort auf: Tipp für Apfelallergiker: Alte Sorten sind bekömmlicher #46293Latex verträgt sich nicht mit Bananen. Hausstaubmilben mögen keine Krustentiere. Und Birkenpollen kollidieren mit Äpfeln, Nüssen und vielem mehr. Kreuzallergien machen viele Lebensmittel für Heuschnupfenpatienten unverträglich.
Eine Allergie kommt selten allein. Manchmal sofort, manchmal erst nach Jahren gesellen sich Nahrungsmittelallergien dazu. Wer zum Beispiel im Frühjahr durch Birkenpollen Heuschnupfen bekommen – in unseren Breiten die häufigste Allergie –, kann dann kaum noch einen Apfel essen, ohne dass sofort die Zunge kribbelt, die Nase zuschwillt oder die Augen jucken.
Das Immunsystem kann Proteine nicht unterscheiden
Kreuzallergie nennt sich das Phänomen, wenn ein typischer Heuschnupfen, eine Hausstaubmilben- oder Kontaktallergie weitere Allergien triggert, überwiegend auf bestimmte Lebensmittel. Sie entsteht, weil Proteine in diesen Lebensmitteln jenen gleichen, die für die ursprüngliche Allergie verantwortlich sind – zum Beispiel ähnlich gebaute Eiweiße in Birkenpollen und in Äpfeln. Das überschießende Immunsystem kann die Proteine nicht unterscheiden und reagiert auf sie genauso wie auf die eigentlichen Allergene.Vielen Betroffenen wird der Zusammenhang erst allmählich klar, da die körperliche Reaktion auf die Kreuzallergene nicht immer gleich ist. Sie hängt ab von der unterschiedlichen Allergen-Last der Lebensmittel, von der konsumierten Menge, selbst von der gesundheitlichen Tagesform des Betroffenen. Eine Kreuzallergie kann sich verschlimmern, wenn die Ursprungsallergene durch die Luft fliegen. Andererseits machen Lebensmittel, die in der Pollensaison Beschwerden hervorrufen, im Winter oft keinerlei Beschwerden.
Die Kreuzallergie äußert sich zuerst im Mund
„Typisch für Kreuzallergien auf Nahrungsmittel ist, dass Symptome zuerst und vor allem auf der Mundschleimhaut zu spüren sind. Mediziner sprechen daher vom oralen Allergiesyndrom“, sagt Julia Kahle vom Deutschen Allergie- und Asthmabund. Die Schwellung, die Rötung und der Juckreiz, die sich auch auf Nase und Augen ausdehnen können, stellen sich meist sofort beim Genuss des kritischen Lebensmittels ein.Mindestens die Hälfte alle Birkenpollenallergiker reagiert auch allergisch auf Äpfel und anderes rohes Kern- und Steinobst, auf Nüsse und Mandeln, auf Beeren oder Soja. Die weit verbreitete Beifußpollenallergie provoziert vor allem Reaktionen auf zahlreiche Kräuter und Gewürze, auf Karotten, Paprika oder Sellerie. Die Kreuzallergie hat sogar einen eigenen Namen bekommen: Sellerie-Karotten-Beifuß-Gewürz-Syndrom.
Was Bananen und Latexhandschuhe gemeinsam haben
Während die genannten Allergieauslöser zumindest alle aus dem Pflanzenreich stammen, klingen andere Kreuzallergien verblüffend: Denn dass Hausstaubmilben und Krustentiere aus dem Meer, oder Latex und Bananen, Kiwis und Papayas ähnliche Proteine produzieren, ist schwer zu glauben.Die Therapie einer Kreuzallergie ist eher eine Angelegenheit für Ernährungsberater als für Allergologen. Julia Kahle erklärt: „Der Arzt wird immer die zugrundeliegende Primärallergie behandeln, also dem Immunsystem die Überreaktion auf Pollen oder Hausstaubmilben abtrainieren. Aber selbst, wenn eine Desensibilisierung erfolgreich ist, verschwindet damit nicht automatisch die Überreaktion auf die Proteine der Kreuzallergie.“
Eine allergologische Ernährungsberatung kann Betroffenen die Lebensmittelauswahl erleichtern. Die Allergiker müssen nicht einmal grundsätzlich auf die riskanten Obst- und Gemüsesorten, auf Nüsse oder Gewürze verzichten. So ist zum Beispiel bekannt, dass alte Apfelsorten weniger Allergiesymptome hervorrufen als Neuzüchtungen. Goldene Kiwis gehen eher als grüne. Geschältes Obst ist weniger allergen, und gegarte Früchte bereiten überhaupt keine Probleme.Neue Kreuzallergien nehmen zu
Der Bedarf an professioneller Unterstützung wächst. Infolge steigender Allergiezahlen nimmt auch die Häufigkeit von Kreuzallergien zu. Und mit veränderten Ernährungsgewohnheiten wandeln sich auch die Kreuzallergien. So hat zum Beispiel in den letzten Jahren die Kombination Birkenpollen- und Sojaallergie zugenommen. Kreuzallergien sind regional bedingt. Während in Deutschland die Birke die größte Kombinationsvielfalt an Allergien nach sich zieht, spielen in südlichen Ländern Olivenbaumpollen als Trigger für Kreuzallergien eine Rolle – ein Urlaub in der Toskana bedeutet allerdings noch keine erhöhte Allergiegefahr.Derzeit laufen an vier deutschen Kliniken Studien mit einer Blutwäsche. Auch Anja Schenk nimmt daran teil. Die 46-Jährige aus Ostholstein hatte 25 Jahre lang starke Neurodermitis. Weil ihre Hände tief eingerissen waren, musste sie ihren Beruf als Friseurin aufgeben. Für die Studie wurde sie fünf Tage bis zu fünf Stunden hintereinander über einen Venenkatheter an ein Blutwäschegerät angeschlossen. Nach vier Wochen wiederholten die Ärzte den Behandlungszyklus. Die Maschine filtert spezielle Abwehreiweiße des Immunsystems aus dem Blut, darunter das Immunglobulin E, kurz IgE. Dieser körpereigene Stoff steht im Verdacht, die anhaltenden Entzündungen zu fördern. 80 Prozent der Neurodermitiker haben übermäßig viel IgE im Blut.
Schenks rechte Hand ist inzwischen völlig verheilt, die linke noch etwas rau.
Seit der Therapie sei sie bisher frei von neuen Krankheitsschüben
Dagmar Gaster gehört zu den ersten Patienten, an denen das Verfahren erprobt wurde. Sie nahm 2009 an einer Pilotstudie mit zwölf Probanden der Lübecker Universitätshautklinik teil.
Bei den meisten besserte sich der Hautzustand über drei Monate. „Schon während der Blutwäsche ließ der Juckreiz stark nach, die Haut war weniger gerötet, und mein IgE-Wert sank dramatisch“, erinnert sich Gaster. Bis heute verspürt sie eine Besserung, obwohl die Beschwerden nach der Therapie wieder zunahmen.“Ich brauche zwar noch Cortisonsalbe“, sagt sie. „Heute komme ich aber mit einer Tube monatelang aus. Früher gerade einmal zwei Wochen.“
Michael Kasperkiewicz von der Uniklinik Lübeck, der jetzt die zweite Studie zu dem Verfahren leitet, erklärt das Phänomen: „Wir vermuten, dass durch die Blutwäsche das Immunglobulin E förmlich aus der Haut gesogen wird und dass sich dadurch die Entzündungsneigung verringert.“ Das hauteigene Abwehrsystem werde offenbar neu formatiert.
Nebenwirkungen haben die Ärzte bei den wenigen bisher untersuchten Probanden kaum beobachtet. Ein Patient brach die Studie ab, weil er sich über den Katheter mit Bakterien infiziert hatte.
Andere Fachleute beobachten die Ergebnisse aufmerksam
„Prinzipiell ist die selektive Antikörper-Blutwäsche ein guter Ansatz“, findet Thomas Werfel, Vizepräsident der Deutschen Gesellschaft für Allergologie und klinische Immunologie. Er fordert jedoch weitere Studien. In der laufenden Untersuchung wollen die Ärzte mehr darüber erfahren, welche Patienten für eine Blutwäsche in Frage kommen, wie lange die Therapie hilft und wo Komplikationen auftreten.
Eine andere, anfangs viel versprechende Therapie sehen Ärzte zunehmend kritisch: Das Medikament Omalizumab hilft zwar gegen schweres Asthma, indem es die Bildung des Immunglobulins E verhindert. Einige Studien deuten auch auf eine Wirkung gegen Neurodermitis hin. Die amerikanische Kontrollbehörde FDA warnt aber vor den Risiken wie mehr Herzerkrankungen, Embolien oder Wurminfektionen. Zwei von 1000 Patienten erleiden einen anaphylaktischen Schock, eine lebensbedrohliche allergische Reaktion.
… und vor allem der Vorwurf (der Gesellschaft), die hübsche … bekommt die Hautkrankheit einfach nicht in den Griff.
Bei so einem Artikel könnte ich nur K?tzen:
Bereits seit vielen Jahren hat Britney Spears mit Neurodermitis zu kämpfen. Die hübsche Pop-Queen bekommt die Hautkrankheit einfach nicht in den Griff. Das sind die Ursachen der Erkrankung.
Britney Spears: Neurodermitis: Ursachen der Hautkrankheit | BUNTE.de
Nun ist jede Haut zwar anders, einen Tipp für richtig trockene Haut – die punktuell auch zu einem krankhaften Erscheinungsbild neigt, wie es bei Neurodermitis der Fall ist – hat Susanne trotzdem parat: Nachtkerzen Pflegeöl. Man erhält dieses Öl in der Apotheke und kann es punktuell einsetzen, wenn man Schübe an trockenen Stellen bekommt. Sie sind von der Konsistenz her sehr fest, dadurch kann sich aber ein schützender Film um die Haut legen und diese gesund pflegen. Nachtkerzen Pflegeöle eigenen sich besonders für die Nacht.
Wasser-in-Öl Emulsionen und Öl-in-Wasser Emulsionen – was heißt das überhaupt?
Es gibt Wasser-in-Öl Emulsionen und Öl-in-Wasser Emulsionen. Das was an zweiter Stelle steht ist immer größer, also mehr vorhanden. Man muss sich das so vorstellen, dass es bei den Wasser-in-Öl Emulsionen ganz viel Öl gibt und in der Mitte befindet sich ein Tropfen Wasser. Bei den anderen Emulsionen ist es umgekehrt. Viele denken, dass Öl generell ungesund und schlecht ist, weil sie auch gleich an Paraffine denken. Aber es gibt auch gute Öle, die sehr nährstoffreich sind. Eine Mischhaut sollte möglichst mit Öl-in-Wasser Emulsionen gepflegt werden, da die Haut selbst schon viel Öl produziert und deshalb nicht mit noch mehr Öl umgehen kann. Diese Emulsionen sind von der Konsistenz dünnflüssiger und ziehen schnell ein. Bei trockener Haut hingegen sollte man Wasser-in-Öl Emulsionen verwenden, um der Haut die nötige Portion Nährstoffe zu verpassen.
Bei etwa 70 Prozent der Erkrankten, bei denen eine schwere chronische Form der Neurodermitis vorliegt, findet sich auch ein erhöhter Spiegel des Immunglobulin E im Blut. Dieser IgE-Antikörper ist Teil des Immunsystems. In der Regel unterstützt er die Heilung. Befindet sich aber zu viel davon im Blut, reagiert der Körper mit einer Autoimmunreaktion in der Haut. Das Immunsystem schäumt dann quasi über und greift selbst die Haut an.
In diesem Fall erprobt das Dermatologicum in Hamburg und die Klinik und Poliklinik für Dermatologie und Allergologie der Technischen Universität München eine neue Therapieform. Ziel der Ärzte ist es dabei, die IgE-Antikörper aus dem Blut auszuwaschen. Die Patienten werden dabei an eine Maschine angeschlossen, die das Blut, bzw. das Plasma der Patienten filtert. Eine Blutwäsche dauert etwa drei bis vier Stunden und wird an drei aufeinanderfolgenden Tagen praktiziert. Mit einigen Wochen Pause wird die Prozedur wiederholt. Bis zu vier Mal.
Zusätzlich zu der Blutwäsche versuchen die Ärzte der TU München mit einem speziellen Medikament, das IgE-Antikörper bindet und damit unschädlich macht, den IgE-Spiegel weiter zu senken und auch dauerhaft niedrig zu halten.
Ergebnisse vielversprechend – aber noch keine Therapie
Mehrere Pilotstudien an kleineren Patientengruppen sind schon abgeschlossen. Dabei zeigte sich, dass bei allen Patienten der IgE-Spiegel gesenkt werden konnte. Bei vielen ergab sich daraus auch eine tatsächliche, teilweise sogar hervorragende Verbesserung des Krankheitsbildes. Bei Manchen Patienten allerdings zeigte sich kaum ein Heilungserfolg. Als Ursache dafür vermuten die Ärzte einen extrem hohen IgE-Spiegel, der durch die Blutwäsche nur unzureichend gesenkt werden kann.
Trotzdem glauben sie, einen vielversprechenden Weg gefunden zu haben, der auch schwersten Fällen Hilfe bietet. Jetzt geht es darum, in einer großen Studie die offenen Fragen der neuen Therapieform zu klären. Bis die Therapie tatsächlich als Standard angeboten werden kann und vielen Patienten zur Verfügung steht, können aber noch Jahre vergehen.
Es ist nicht mal ein richtiger Eingriff, es wird nur Blut abgenommen – und das soll große Wirkung haben: Die Eigenbluttherapie wird sowohl von Heilpraktikern als auch von vielen Ärzten angewandt, um eine lange Liste von Krankheiten zu bekämpfen, unter anderem Neurodermitis und Asthma. Einen wissenschaftlichen Beweis für die Wirksamkeit der Methode gibt es jedoch nicht.
Trotz aller Kritik ist die Eigenbluttherapie bei Patienten beliebt. “Da ist sicher auch eine suggestive Wirkung dabei”, sagt Prof. Detmar Jobst vom Universitätsklinikum Bonn. Fraglich ist, was zwischen der medizinisch klaren Reaktion rund um das Hämatom und der allgemeinen Besserung passiert. Dass das wissenschaftlich ungeklärt ist, wird von allen Anwendern unmissverständlich klargestellt. Der BDH erklärt auch: “Die Eigenbluttherapie eignet sich nicht als alleinige Behandlungsform bei schweren akuten oder lebensbedrohlichen Erkrankungen.” Laut einer Umfrage führen rund 75 000 Ärzte in Deutschland die Therapie durch.
Neben der beschriebenen sogenannten kleinen Eigenbluttherapie gibt es noch zahlreiche Varianten. Gängig ist etwa die Entnahme von größeren Mengen von Eigenblut und dessen Behandlung, die Große Eigenbluttherapie. Dabei wird Sauerstoff oder Ozon zugesetzt, oder das Blut mit UV-Licht bestrahlt. Auch der Zusatz von homöopathischen Heilmitteln vor der Re-Injektion sind möglich.
Blut: Eigenbluttherapie nützlich oder nutzlos?
Eigenbluttherapie: Ein Allrounder der Naturmedizin oder nutzlos?
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