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Wie kommst du darauf, dass niemand was über Zusatzstoffe weiß? :eh:
Der Teil, den du aus dem Buch kopiert hast, ist für mich reißerisch – den Rest habe ich nicht gelesen. Aber ich bezweifle stark, dass der Rest dann plötzlich eine seriöse wissenschaftliche Abhandlung der Dinge ist 😉
Das, was du aus dem Buch zitiert hast, klingt für mich einfach nur reißerisch – und absolut nicht wissenschaftlich. Solche Bücher gibt es inzwischen zuhauf, und sie verteufeln gerne alle möglichen Sachen (Zucker, Milchprodukte, Fleisch, Zusatzstoffe…) mit möglichst haarsträubenden Geschichten. Der Grund dafür ist ziemlich einfach: Es gibt einen Riesenhaufen Leute, die darauf hereinfallen und lieber solchen Büchern glauben, die ja meist auch spannend und eben mitreißend geschrieben sind, als seriösen (und langweiligen) wissenschaftlichen Veröffentlichungen. Wer kauft ein Buch mit dem Titel: “Warum Milch so gesund ist”? Heutzutage doch niemand mehr.
Ist doch das gleiche wie mit Verschwörungstheorien: Leute kaufen lieber Bücher oder hören sich Geschichten an über irgendwelche Aliens, Verschwörungen und kriminelle Machenschaften als langweilige Abhandlungen über stinknormale politische und gesellschaftliche Vorgänge. Und bei Lebensmitteln verkauft sich eben das große Drama besser als die schlichte Wahrheit: Dass unsere Lebensmittel durch moderne Produktionsprozesse heute sicherer sind als je zuvor in der Geschichte und dass Zusatzstoffe keine todbringenden Chemikalien sind, sondern Stoffe, deren Wirkung auf die Gesundheit ausführlich getestet wurde und von denen nur in Einzelfällen zu erwarten ist (z.B. bei Unverträglichkeiten), dass sie einem schaden.
Warum sollte man das auch glauben, wäre ja langweilig, und außerdem hätte man dann ja nichts mehr, worauf man schimpfen kann 😉
Wenn ich das so genau wüsste, würde ich bestimmt den Medizinnobelpreis bekommen 🙂 Es ist wissenschaftlich noch nicht ganz geklärt, wie Allergien und atopische Erkrankungen zustande kommen, aber ein großer Teil ist höchstwahrscheinlich die Genetik. Und dann kommen Umweltfaktoren hinzu… hygienische Bedingungen, Krankheiten, Impfungen. Ernährung spielt sicherlich auch eine Rolle, meiner Meinung ist sie aber eher ein Mittel zur Verbesserung oder Verschlechterung der bereits bestehenden Neurodermitis und nicht der ursprüngliche Auslöser.
Bei anderen Krankheiten ist die Lage natürlich anders. Es ist ja durchaus so, dass falsche Ernährung, vor allem eine solche, die zu Fettleibigkeit führt, viele Krankheiten begünstigt, wie z.B. Diabetes, Arteriosklerose, Bluthochdruck, vermutlich auch Krebs… aber für Allergien und Neurodermitis würde ich das erstmal bezweifeln.
Das ist großteils nicht richtig, was du da erzählst. Die Hauptursache von Neurodermitis ist NICHT eine ungesunde Ernährung. Falsche Ernährung (z.B. bei Allergien) kann zur Verschlimmerung des Krankheitsbildes führen, ist aber nicht die Ursache – ansonsten müssten ja alle Menschen, die sich ungesund ernähren (also nach deiner Definition sozusagen jeder Nicht-Vegeaner) Neurodermitis bekommen.
Auch das mit dem “Entgiften” über die Haut ist ziemlicher Humbug und hat nicht viel mit Wissenschaft zu tun. Genau so, wie, dass Kasein den Dünndarm verklebt.
Versteh mich nicht falsch, ich will dir garnicht in deine Ernährung reinreden, wenn es dir damit gut geht, dann ist das schön und du solltest es weitermachen.
Aber du kannst nicht von dir so leicht auf andere schließen. Das Leaky-gut-syndrom ist wissenschaftlich noch nicht eindeutig belegbar, und selbst wenn es existiert und du es hast, heißt das noch lange nicht, dass andere Neurodermitiker es auch haben 🙂
Damit, dass Neurodermitis (bisher) nicht heilbar ist, habe ich mich tatsächlich abgefunden. Ich kann mich damit zufriedengeben, dass es nach einer schlechteren Phase auch immer irgendwann eine bessere gibt – zumindest war das bei mir bisher so.
Was Ernährung anbelangt: Es ist wahnsinnig schwierig, allgemeingültige “Regeln” aufzustellen, wie man sich ernähren soll. Vor allem bei Kranken muss man so viele Faktoren berücksichtigen, dass es kaum Sinn macht, in einem Forum wie diesem verallgemeinernde Aussagen zu treffen und bestimmte Lebensmittelgruppen generell zu verbieten. Viele Neurodermitiker haben Allergien oder Unverträglichkeiten, aufgrund derer sie bestimmte Sachen nicht gut vertragen, das kann beim nächsten Neurodermitiker aber schon wieder ganz anders aussehen.
30. Juli 2013 um 17:32 Uhr als Antwort auf: Spezialklinik Neunkirchen, Was hat euch geholfen? #47106Zum Thema Fleisch von mir:
Fleisch ist generell nicht ungesund oder schädlich! Weder für einen normalgesunden Menschen noch für einen Neurodermitiker.
Es kommt immer auf die Menge an, in der man Fleisch zu sich nimmt. Eigentlich brauche ich hier wirklich nur die allgemeinen Ernährungsempfehlungen nennen, die besagen: Ein bis zweimal die Woche Fleisch ist gesund, dabei eher mageres Fleisch. Wurst, Aufschnitt und dergleichen ist ab und zu auch kein Problem, sollte aber nicht zu oft gegessen werden, weil diese Produkte meist Nitrate, viel Fett und viel Salz enthalten und das in größeren Mengen jetzt nicht unbedingt gesund ist.
Wie bei fast allem anderen auch ist zuviel des Guten eben schlecht 🙂 Aber in vernünftigen Maßen ist Fleisch kein Problem.
Das ist doch eine gute Nachricht! 🙂 Dann reagiert sie wohl wirklich auf etwas im Parfum, vielleicht einen Duftstoff oder ein Lösungsmittel. Es gibt auch Deos ohne Parfum, das wäre ja vielleicht einen Versuch wert für dich, denn gerade bei der Hitze jetzt möchte man ja doch gern Deo benutzen können.
Sorry, aber das halte ich für falsch, was du da schreibst, hermann. Kann sein, dass es dir mit der Lebensweise gut geht, aber für andere ist es vielleicht nicht das richtige.
Du weißt doch garnicht genau, welche Unverträglichkeiten / Allergien bei rolff vorliegen. Und zum Beispiel tierische Lebensmittel, insbesondere Milchprodukte, zu vermeiden, ist wirklich nur dann empfehlenswert, wenn es aufgrund unbedingt sein muss, ansonsten liefern diese Lebensmittel nämlich wichtige Nährstoffe.
Auch Fertiggerichte müssen nicht unbedingt schlecht sein. Es kommt auch hier auf den Einzelfall und die persönliche Krankheitssituation an, da kann man nichts verallgemeinern. Zuerst einmal ist ein Fertiggericht, sei es eine Pizza, für einen Ottonormalbürger genau so gesund oder ungesund wie für einen Neurodermitiker.
Atarax ist ein Antihistaminikum der älteren Generation und hat die Nebenwirkung, dass es stark müde macht. Es hilft einerseits gegen den Juckreiz, andererseits beruhigt es und macht eben sehr träge und schläfrig. Mir hilft es extrem, wenn ich nicht schlafen kann. Und es macht nicht abhängig oder so, wie die meisten Schlaftabletten.
‘ne Atarax nehmen. 😉 Das hat bisher noch immer geholfen, mich tierisch müde zu machen.
Ich verstehe nicht ganz, worauf du hinauswillst. Die drei Mechanismen, Cortison aufzunehmen, funktionieren ja ganz unterschiedlich, weshalb man sie schon generell garnicht vergleichen kann. Ein Asthmaspray zum Beispiel sollte in der Regel nur lokal wirken, das bedeutet, dass von dem Cortison wenn überhaupt nur ein geringer Teil in den Blutkreislauf gelangt. Und ich glaube beim Cortison, das man über die Haut aufnimmt, ist das ebenfalls so. Lediglich Cortisontabletten, die ja auch oft höher dosiert sind, wirken systemisch, also auf den ganzen Körper.
Aussagen zur Cortisoneigenproduktion des Körpers sind auch schwierig. Schließlich reguliert der Körper seinen Cortisonhaushalt ja auch ständig, zum Beispiel wenn er Medikamente (besonders natürlich Cortisontabletten) bekommt, aber auch bei diversen Krankheiten, bei hormonellen Veränderungen… das ist wirklich individuell sehr unterschiedlich.
Das kann man unmöglich berechnen.
8. Juli 2013 um 20:18 Uhr als Antwort auf: Darmflora als (Mit-) Ursache für Neurodermitis und Allergien #47586Grundsätzlich ist zum Thema Probiotika zu sagen, dass es zwar bereits viele Studien zum Thema gibt, die auch mitunter eine positive Wirkung auf das Immunsystem und/oder die Verdauung zeigen, die EFSA (European Food Safety Authority) aber dennoch bisher aufgrund fehlender wissenschaftlicher Relevanz der Studien keinen einzige Gesundheitsaussage für Lebensmittel diesbezüglich zugelassen hat. Die entsprechende Verordnung ist erst im Dezember 2012 in Kraft getreten. Das bedeutet, dass niemand auf einem Lebensmittel damit werben darf, dass die darin enthaltenen probiotischen Kulturen eine positive gesundheitliche Wirkung haben. Achtet mal darauf, wenn ihr im Supermarkt an Activia und Co. vorbei geht: Da steht nur noch auf der Packung, dass es die Probiotika enthält, aber nicht mehr, dass und weshalb sie gesund sind 😉
Das nur mal als kleine Zwischeninfo am Rande. Nichtsdestotrotz sind positive Wirkungen für Probiotika teilweise nachgewiesen, allerdings ist dafür wohl eine dauerhafte Einnahme empfeehlenswert. Es scheint sehr, sehr schwierig zu sein, die Darmflora des Menschen von außen wirklich grundliegend zu ändern. Man kann zwar durch Ernährung und Medikamente, Probiotika etc. für den Moment einiges tun, aber welche Bakterien auf Dauer in unserem Darm leben scheint einer gewissen Veranlagung zu unterliegen, gegen die wir auch nicht viel unternehmen können. Darauf weisen zumindest aktuelle Studienergebnisse hin, wenn ich mich nicht irre…
3. Juli 2013 um 16:56 Uhr als Antwort auf: Helfen Pflegesalben wirklich bei starker Neurodermits ???? #47543Ich sehe das ganz anders. Nicht umsonst gilt eine Basispflege als DER Grundstein der Neurodermitisbehandlung. Erstens vertraue ich da auf die allgemeine medizinische Meinung, zweitens habe ich selbst die Erfahrung gemacht, dass es mir gut geht, solange ich meine Haut pflege und feucht halte und es mir schlechter geht, wenn ich das vernachlässige. Und das ist mir persönlich Grund genug, ich muss da nicht groß rumprobieren um zu schauen ob es vielleicht nur ein Gewöhnungseffekt ist.
Es stimmt, dass Antihistaminika nur die Wirkung von Histamin verhindern, indem sie die Rezeptoren blocken. Allerdings bedeutet das nicht, dass das Histamin dann so lange im Körper existiert und gespeichert bleibt, bis es an die Rezeptoren andockt.
Die Rezeptoren sind sozusagen der “Knopf” dazu, dass das Histamin als Botenstoff bestimmte Stoffwechselprozesse in Gang setzt. Wenn das Histamin andockt, passiert im Körper was: Dazu gehören auch das Auslösen von Juckreiz oder das Regulieren des Schlaf-Wach-Rhythmus, ebenso kann es die kleinen Blutgefäße erweitern und somit zu Hautrötungen führen, es regt die Magensäureproduktion an, löst wichtige Abwehrreaktionen aus. Dies alles sind Wirkungen, die vom Körper durchaus bei gesunden Menschen einen sinnvollen Zweck erfüllen – nur bei Allergien werden sie leider vermehrt angesteuert sind sehr lästig.
Antihistamine blockieren diese Rezeptoren, allerdings nicht, indem sie so tun, als wären sie Histamin. Stattdessen binden sie an eine andere Stelle des Rezeptors und schalten ihn damit sozusagen einfach aus.
Der Abbau von Histamin funktioniert über einen anderen Weg (enzymatisch) und findet im Körper zusätzlich statt. Es wird also Histamin abgebaut, auch wenn die Rezeptoren blockiert sind.
Die meisten Antihistaminika haben keinen Einfluss auf die Aktivität dieser Enzyme, vor allem wichtig ist dabei die Diaminoxidase (DAO). Allerdings wurde wohl beobachtet, dass Cimetidine und Dihydralazine die Aktivität der DAO gesenkt haben. Beide werden eigentlich nicht bei Neurodermitis und/oder Allergien eingesetzt. Das habe ich aber auch wirklich nur in einer einzigen Quelle gefunden.
Fazit: Der Vergleich mit einer Tür, die geschlossen ist, und dem Histamin, das sich irgendwann dann doch “durchquetscht” hinkt meines Erachtens ziemlich. Das Histamin wird abgebaut, weitestgehend unbeeinflusst von den Antihistaminika.
Quellen unter anderem:
Histamine and histamine intolerance (Übrigens sehr interessanter Artikel!)
Pharmacology of Antihistamines
Daily variations of serum diamine oxidase and th… [Inflamm Res. 1998] – PubMed – NCBIHallo du,
ich bin gebürtige Hamburgerin und lebe auch hier 🙂 Ich bin am UKE in der Neurodermitissprechstunde, allerdings ist meine Haut im Moment so gut unter Kontrolle, dass ich dort eigentlich nie hin muss. Ich habe einen sehr netten Hausarzt, der mir meine Cremes und Antihistaminika verschreibt, die ich unregelmäßig nach Bedarf nehme, ansonsten brauche ich keinen Dermatologen.
Die Neurodermitissprechstunde ist schon nicht schlecht, dort wird aber zuerst auch Cortison und dann Protopic / Elidel versucht, zumindest bei mir. Ich weiß aber, dass sie auch viele andere Sachen anbieten. Du brauchst keine Überweisung vom Dermatologen, um dort aufgenommen zu werden, eine vom Hausarzt reichte bei mir auch. Allerdings stimmt es, dass sie hauptsächlich schwere Fälle nehmen.
Leider kann ich dir keinen anderen guten Dermatologen empfehlen, aber ich hör mich mal um, vielleicht kennt ja jemand aus meinem Freundeskreis oder meiner Familie einen 🙂
Liebe Grüße
Hanyou -
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